Höhenkirchen-Siegertsbrunn:"Es ist schwer, Leute zu finden"

Höhenkirchen will Vertretung der Senioren neu aufstellen

Von Christina Jackson, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Der Wahl zum Seniorenbeirat geht eine aufwendige Verwaltungsarbeit voraus. Alle Wahlberechtigten über 60 Jahren müssen per Post angeschrieben werden, im Anschluss daran sind die Wahllokale an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen geöffnet. Das kostet Geld und steht nach Ansicht von Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) in keinem Verhältnis zum Ergebnis. Um dies zu verdeutlichen, legte sie dem Gemeinderat in Höhenkirchen-Siegertsbrunn Zahlen aus der Nachbarkommune Ottobrunn vor. Dort hatten beim jüngsten Seniorenbeiratsvotum lediglich 231 von 6007 Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Ein Grund, warum sie den Höhenkirchner Räten vorschlug, die Kandidaten für den Seniorenbeirat selbst ins Amt zu berufen. "Als Volksvertreter sind Sie dazu berechtigt", sagte die Rathauschefin.

Ein Vorschlag, den die SPD-Vizebürgermeisterin Mindy Konwitschny nicht unterstützen wollte. "Es ist unsere Aufgabe, Bürgerbeteiligung zu ermöglichen. Wir sollten die Wahl im Rahmen der alljährlichen Bürgerversammlung veranstalten." Peter Guggenberger (CSU) wies auf die Mobilitätseinschränkungen hin, die etlichen Senioren den Weg zur Mehrzweckhalle erschweren. "Da eignet sich eine Briefwahl besser."

Ulrich Bug von den Unabhängigen Bürgern verwies auf die Arbeitskreise, die den Gemeinderat bei Themenschwerpunkten wie Mobilität, Energie oder Stadtentwicklung unterstützen und regte an, den personell arg ausgebluteten Arbeitskreis für Senioren zu stärken. Die größte Bindung an ein Amt sei allerdings eine demokratische Wahl, so Bug. Diese Erkenntnis steht auch hinter dem Verwaltungsvorschlag für einen Beirat. Ursula Mayer möchte die Senioren für einen längeren Zeitraum an die Seite des Gemeinderats stellen: "Es ist schwer, Leute zu finden. Ein offizielles Gremium erleichtert die langfristige Zusammenarbeit." Norbert Mayer (UB) plädierte für eine Art Fusion von Arbeitskreis und Beirat: "Soweit ich weiß, haben sich sechs Kandidaten für den Beirat gemeldet. Ist es nicht möglich, dass sie den Arbeitskreis Senioren übernehmen?" Heinrich Knödlseder, der für den Seniorenbeirat kandidieren will, hat mit dieser Idee kein Problem: "Was mir san, ist mir wurscht." Der Gemeinderat einigte sich schließlich darauf, mit den möglichen Kandidaten zu besprechen, ob sie sich auch im Arbeitskreis engagieren wollen. Daneben könne sich ein Arbeitskreis für Menschen mit Handicap entwickeln.

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