Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Eine Unterführung, zwei Meinungen

Mayer und Straßmair äußern sich zum Ausbau an der Luitpoldstraße

Von Antonia Hofmann, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn will eine Erneuerung der Bahnunterführung an der Luitpoldstraße nordwestlich der S-Bahn-Haltestelle Wächterhof kurz vor der Nachbargemeinde Hohenbrunn beim Landkreis beantragen. Das hat der Bauausschuss einstimmig beschlossen. Da die Bahn eine Renovierung der Brücke wohl erst ab 2025 in ihre Planungen mit aufnehmen wird, wendet sich Höhenkirchen-Siegertsbrunn nun an den Landkreis.

Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) bemängelte den Augenschein des Bauwerks: Risse in der Wand, herausstehende Rohre und die beschädigte Höhenmarkierung sprächen für eine Erneuerung. Auch die schlechte Entwässerung der Unterführung sei ein Problem, so Mayer. Der entsprechende Straßenabschnitt steht bei Starkregen regelmäßig unter Wasser.

Außerdem stelle die momentan nur in eine Richtung befahrbare Unterführung ein "Nadelöhr" im regionalen Verkehr dar, heißt es im Antrag. Eine Erneuerung des Bauwerks würde einen Ausbau auf zwei Spuren sowie eine Erhöhung bedeuten und die Luitpoldstraße so auch für Schwerlastverkehr befahrbar machen. Das wäre für beide Gemeinden, die in der Nähe jeweils Gewerbegebiete planen, eine Möglichkeit, mit dem zunehmenden Verkehr umzugehen - für Hohenbrunn allerdings keine gute, wie Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) findet.

Auf Hohenbrunner Seite der Luitpold-straße wohnten viele Bürger, die vom zunehmenden Verkehr stark beeinträchtigt wären. "Die Brems- und Filterfunktion" der einspurigen Unterführung würde wegfallen, so Straßmair zur SZ. Es könne nicht sein, dass ein möglicher Ausbau "zu Lasten eines Teils der Bevölkerung" gehe. Entlastende Umgehungsstraßen seien im Gespräch, die Erneuerung der Unterführung aber keine Möglichkeit für Hohenbrunn. Tatsächlich sieht Mayer den Antrag eher als "Versuchsballon". So müssten alle beteiligten Parteien eine klare Aussage treffen, was sie in Bezug auf den Verkehr "wirklich wollen". Neben Hohenbrunn ist das auch die Deutsche Bahn. Bei einer Renovierung der Brücke würde sie das stillgelegte zweite Gleis, das zum alten Munitionsdepot führt, wegnehmen. Der dadurch gewonnene Raum solle vorübergehend für einen Radweg genutzt werden. Falls die Bahn den zusätzlichen Platz anderweitig nutzen sollte, bestünden Zweifel an deren Plan, die S-Bahn-Strecke Richtung Kreuzstraße auf lange Sicht zweigleisig auszubauen, so Mayer.

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