Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Alle für die Feuerwehr

Höhenkirchen bringt den Neubau des Gerätehauses in Siegertsbrunn auf den Weg

Von Antonia Hofmann, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Ein wenig Druck kann nicht schaden: Zahlreiche uniformierte Feuerwehrmänner und -frauen aus Höhenkirchen und Siegertsbrunn haben sich am Donnerstag im Sitzungssaal des Rathauses gedrängt. Denn bei der Entscheidung des Gemeinderats über den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Siegertsbrunn wollten die Protagonisten selbst nicht fehlen. Seit Jahren redet das Gremium über das Vorhaben - nach Einwänden aus den eigenen Reihen und der Bevölkerung konnten sich die Mitglieder in der Sitzung nun doch zu einer einstimmigen Entscheidung durchringen: Das mindestens 4,5 Millionen Euro teure Haus wird gebaut.

Zu Beginn der Sitzung zogen die Grünen einen kürzlich eingereichten Antrag zurück. Darin hatte die Fraktion um die Dritte Bürgermeisterin Luitgart Dittmann-Chylla gefordert, den "Grundsatzbeschluss" zu verschieben und zunächst einen runden Tisch einzuberufen. Jedoch sei es in Gesprächen von Kreisbrandrat Josef Vielhuber und Kreisbrandinspektor Andreas Englberger mit den beiden ortsansässigen Kommandanten zu einer Einigung auf den Erhalt beider Standorte und eine Verbesserung ihrer Zusammenarbeit gekommen. Bis zuletzt hatte das Vorhaben bei einigen Bürgern für Unverständnis gesorgt. "Die letzten Tage waren sehr belastend für mich", sagte Ulrich Bug (Unabhänige Bürger). Bis nach Mitternacht habe er Anrufe aus der Bevölkerung bekommen. Auch die Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) kritisierte das Verfahren. "Die Bürger müssen verstehen, was wir hier machen", sagte sie. "Das hat in diesem Prozess wieder gefehlt." Man könne eine solche Entscheidung nicht "so lange vor uns herschieben und dann zack, zack entscheiden".

Immer wieder war in der Vergangenheit auch über eine mögliche Zusammenlegung der beiden Ortsteilfeuerwehren diskutiert worden - nach Meinung von Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) ist dies jedoch unmöglich, solange die S-Bahn mit ihren langen Schrankenschließzeiten die beiden Ortsteile trennt. Trotzdem habe sich die Verwaltung über eine Zusammenlegung Gedanken gemacht: Würde man die zwei Häuser in einem Ortsteil nebeneinander legen, käme man "nur" rund eine Million Euro billiger davon. In Hinblick auf die Einwände aus der Bevölkerung fand Mayer klare Worte: Das Vorhaben sei "kein Luxus, sondern unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit". Kreisbrandrat Vielhuber betonte, das derzeitige Gebäude in Siegertsbrunn entspreche nicht mehr den Anforderungen. Die Entfernung zum neuen, am Ortsrand gelegenen Standort an der Egmatinger Straße nennt Vielhuber "vertretbar". Zudem würden die Bürger dort nicht vom Lärm während der Übungen belästigt. Das neue Grundstück hat die Gemeinde 2014 gekauft.

Noch in diesem Jahr soll der Bau beginnen. Entstehen sollen Haupthaus, Nebengebäude und entgegen den bisherigen Überlegungen auch ein Schlauchturm. Eine teilweise Unterkellerung des Neubaus bleibt nach der Entscheidung des Gemeinderats eine Option.

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