Heart:Hart, aber herzlich

Die Münchner Nachtschwärmer haben eine neue Party-Location: In der alten Börse wurde das Heart, eine Restaurant-Club-Bar, eröffnet. Schon bei der Premierenfeier platze der Club aus allen Nähten.

Philipp Crone

Dass man diesen neuen Club von außen überhaupt nicht sieht, muss wohl so sein - bei dem Namen: Heart. Ein Herz liegt im Inneren. Bis Dienstagabend um 18 Uhr ist es allerdings einfach nur ein lebloser Raum aus Stein im Erdgeschoss am Lenbachplatz 2a, im monumentalen Bankblock der alten Börse. Und Nikias Hofmann, der Betreiber des Baby eine Straße weiter, ist auch "ziemlich nervös", denn sein neues Herz soll nun anfangen zu schlagen.

Heart

Im früheren Tresorraum der Bayerischen Börse gibt es jetzt eine Bar.

(Foto: Foto: Stephan Rumpf)

Hofmann hat zusammen mit Daniel Laurent und Ayhan Durak, mit denen er auch das Baby betreibt, einen Teil der alten Börse zu einem All in one-Lokal umgebaut. "Es soll Bar, Restaurant und auch ein entspannter Club werden", sagt der 33-jährige Jurist. Die Räume beim Eingang sind gänzlich grau und der Fassade nachempfunden. Stühle, Tische, Terrasse, Wände, Gänge: alles einfarbig; nur eine goldene Tür sticht heraus, die zur Eröffnung am Dienstagabend allerdings erst einmal verschlossen bleibt.

Dahinter ist das Herz-Herz, hier war früher der Tresorraum der Bayerischen Börse, hier gibt es in Zukunft nichts Bares, sondern eine Bar. Und die Frage bleibt unbeantwortet, ob es Absicht war, den grauen Vorraum, in dem die ganze Nacht Speisen bestellt werden können, so kühl zu gestalten, damit man sich im warmen Barraum besonders wohl fühlt. Außerhalb der Bar wirkt die Einrichtung des Heart eher hart als herzlich.

Zu Fanfarenklängen wird das goldene Tor später am Abend geöffnet, die 300 Premierengäste fluten den konzentrischen Raum mit der verspiegelten Decke. Nikias Hofmann sagt: "Wir wollen hier eine angenehme Atmosphäre, keine stampfenden Discobeats, keine flackernden Lichtstrahler." Der Raum ist einfach. Eine quadratische Bar in der Mitte, dann ein Gang und drumherum Sitzecken, die sofort besetzt sind. In einer sitzt John Friedmann, Architekt und bekannt als der Erkan vom Stefan. Er ist zufrieden.

"Ein Restaurant mit angrenzender Pick-up-Bar, das passt." Aufgepickt werden sollen hier die hübschen Damen, und von diesen sind auch viele gekommen. Neben Isi, dem unglücklichen Ex-Betreiber des X-Cess, schwenken zahlreiche Damen, im klassischen schwarz-weißen Baby-Look gekleidet, ihre Champagnergläser zu Sounds von Prince und leicht gepimptem Presley.

Geredet wird über den neuen Namen. Streng genommen hat der Club nämlich keinen, nur ein Herz-Symbol, das einige auch als Tattoo auf dem Körper tragen.

Hofmann beruhigt sich im Laufe des Abends. Das neue Lokal platzt aus allen Nähten, der Andrang an den mit original Tresorgittertüren versehenen Toiletten steigt, drinnen groovt Rapper's Delight, und vor dem Eingang hat sich eine Schlange gebildet. Das Herz ist also nun doch von außen zu sehen und es scheint ganz so, als habe es prächtig angefangen zu schlagen.

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