Nach wie vor herrscht bei Bewohnern am Wieselweg 8 bis 12 Verunsicherung darüber, wie stark in ihrer Wohnanlage das Trinkwasser mit Legionellen und Schwermetallen belastet ist. Der Haarer Landtagsabgeordnete Peter Paul Gantzer (SPD) hält die zurückhaltende Informationspolitik des Gesundheitsamts, das konkrete Werte einer Wasseruntersuchung nicht nennen will, für untragbar. Er will auf politischer Ebene geklärt sehen, ob es möglich sein kann, dass aus Sorge, es könnte zur Wertminderung der Immobilie kommen, Daten unter Verschluss bleiben. "Geht Profit vor Gesundheit?", fragt er in einer schriftlichen Anfrage an den Landtag.
Im Juli vergangenen Jahres hatte eine Kontrolle des Trinkwassers eine Überschreitung der Grenzwerte ergeben. Das Gesundheitsamt wurde informiert. Die HV Immobilienmanagement GmbH informierte als Hausverwaltung daraufhin die Bewohner darüber, dass sie aus Gesundheitsgründen besser nicht duschen sollten. Bis Oktober galt diese Einschränkung, bei einer Kontrollmessung vor kurzem wurden jetzt weiter erhöhte Werte und eine Schwermetall-Belastung im Wasser festgestellt. Derzeit wird vom Duschen und auch vom Trinken des Wassers abgeraten.
Die Hausverwaltung erklärt nun in einer Stellungnahme, dass bereits eine Menge unternommen worden sei, um die Wasserqualität zu verbessern. Die Belastung mit Legionellen und Schwermetallen sei reduziert worden. Die Bewohner und Eigentümer seien über Aushänge und Postsendungen über die Belastung unterrichtet worden und hätten Verhaltensanweisungen erhalten. Auch seien Ansprechpartner mit Telefonnummern genannt worden, falls jemand weitere Informationen wünsche. Geschäftsführerin Vanessa Andres wies zudem darauf hin, dass man auch auf die Kooperation der Hausverwaltung in den Nachbarhäusern angewiesen sei, weil sich dort die Heizanlage befinde, von der man das Warmwasser beziehe. Verantwortlicher Partner dort sei die Baugesellschaft München-Land.