Haar:Teure Bühnentechnik

Kreisräte bewilligen Investition für das Haarer Gymnasium

Von Stefan Galler, Haar

Im Ernst-Mach-Gymnasium in Haar stehen im Kalenderjahr 2017 wichtige Umbau- und Sanierungsmaßnahmen an. So wird nicht nur der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht, sondern auch eine "Medienversorgung von Aula, Bühne und Mehrzweckraum" installiert, wie es in der Sitzungsvorlage des Kreisausschusses für Bauen und Schulen heißt. Dieser diskutierte am Dienstag vor allem über die Frage, ob die Ausstattung eines Gymnasiums mit Bühnen- und Medientechnik für circa 300 000 Euro eine notwendige Investition darstellt. Letztlich bewilligten die Kreisräte die Kostenübernahme durch den Landkreis München aber einstimmig, ebenso wie 241 700 Euro für Brandschutzmaßnahmen.

Für die Bühne in dem Gymnasium soll unter anderem ein elektrischer Vorhang angeschafft werden. Auf die kritische Nachfrage von Brunnthals Bürgermeister Stefan Kern (CSU) bestätigte Ulrike Hofmann, die in der Bauverwaltung des Landratsamtes speziell für die Zweckverbandsschulen zuständig ist, dass die Kosten hoch seien, das Haarer Gymnasium jedoch wegen seiner Theateraufführungen, die über Haar hinaus Beachtung fänden, eine solche moderne Technik benötigen würde.

Das sei nachvollziehbar, sagte Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler). "Aber ich warne davor, dass wir eine solche Ausstattung als Standard für unsere Gymnasien anlegen." Vielmehr sei eine solche teure Technik nur in jenem speziellen Fall notwendig. "Bei den anderen Gymnasien sollten wir diesbezüglich maßhalten", so Heyland weiter, schließlich sei die Preisentwicklung für Schulen besorgniserregend. "Wenn wir zum Beispiel sehen, wie Kirchheim geplant ist." Zuletzt hatte der dortige Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) bekannt gegeben, dass für den Neubau des Gymnasiums mit 88 Millionen Euro kalkuliert wird.

Landrat Christoph Göbel (CSU) mahnte, die Kirchheimer Planung nicht überzubewerten: "Das wird auch eine sehr große Schule, wenn man die Kosten auf den einzelnen Schüler herunterrechnet, relativiert sich das." Dennoch sei erkennbar, dass sich die Kosten am Bau nicht nach unten entwickeln, man müsse dementsprechend selbstverständlich in jedem Einzelfall genau darauf achten, "was notwendig ist und was nicht".

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