Haar:Spielplatz für Jung und Alt

Haar: Der Spielplatz an der Dianastraße im Jagdfeld ist schon etwas in die Jahre gekommen. Jetzt wird er aufgemöbelt.

Der Spielplatz an der Dianastraße im Jagdfeld ist schon etwas in die Jahre gekommen. Jetzt wird er aufgemöbelt.

(Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinde Haar investiert 242 000 Euro in die Anlage an der Dianastraße

Von Bernhard Lohr, Haar

Wer die Pläne für einen Großspielplatz gesehen hat, der an der Dianastraße im Jagdfeld-Wohngebiet in Haar entstehen soll, kann die Vorfreude der Kinder in der benachbarten Tagesstätte verstehen. Die Anlage bietet aber nicht nur Spielflächen für Kinder, sondern auch für Jugendliche und Erwachsene in jedem Alter. Und es sollen auf der Fläche am Waldrand Geräte aufgestellt werden, die Inklusion ermöglichen, also auch für Kinder mit Einschränkungen geeignet sind. Bereits diesen Herbst könnten zumindest die Großgeräte stehen.

Wie sich jetzt im Bauausschuss des Gemeinderats zeigte, hat man sich im Rathaus in jüngster Zeit viele Gedanken darüber gemacht, wie der optimale Spielplatz aussehen könnte. Die Vorgaben waren klar: Platz gab es auf dem verwaisten Areal an der Dianastraße reichlich, samt Wegen und einem Geländehügel, der dort existiert. Es sollte ein Spielplatz für praktisch alle Altersgruppen werden und einer, der den Maßgaben der Inklusion entspricht. Am Ende fand man sich mit der Firma Spielgeräte Maier aus Altenmarkt an der Alz zusammen und entwickelte die für Haar passenden Geräte. Als Georg Bachmeier als Vertreter der Firma kürzlich den Spielplatz vorstellte, den sich die Gemeinde immerhin 242 000 Euro kosten lässt, betonte Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD), dass man so eine Anlage, die aus sechs Spielbereichen besteht, "nicht von der Stange" bekomme.

Deren Mittelpunkt bildet eine Großspielanlage mit Schwebebahn, Seilbrücke und einem Parcours, dessen Bewältigung einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn voraussetzt und der die Kinder und Jugendlichen fordert. Spielplatz-Gestalter Georg Bachmeier sagte, dort werde die Motorik trainiert, damit alle wieder auf das Niveau kämen, auf dem sich früher einmal die Heranwachsenden befunden hätten. Es gibt eine Kletterwand, eine Tunnelrutsche - die angeblich besonders die Sinne fordert - und einen zentralen Turm, um den herum alles gruppiert ist. Dieser Teil des Spielplatzes, der die anspruchsvollsten Geräte bietet, soll alleine 82 000 Euro kosten und nach Empfehlung von Bachmeier als erstes errichtet werden. Dafür würden Kräne benötigt, sagte er. Eine Option ist, diesen Teil des Spielplatzes noch heuer aufzubauen, und die anderen kommendes Frühjahr folgen zu lassen. Bachmeier sprach von zwölf Wochen Lieferzeit für die weitgehend individuell fabrizierten Geräte, von denen ein Großteil aus galvanisiertem und pulverbeschichtetem Stahl bestehen.

Grundsätzlich zeigten sich die Gemeinderäte angetan von dem Konzept. CSU-Fraktionschef Dietrich Keymer kritisierte allerdings, dass das Rathaus dem Bauausschuss ein fertiges Konzept präsentiere, das nur noch abzunicken sei. Er stellte die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, mehrere Anbieter ihre Ideen präsentieren zu lassen, woraufhin Bürgermeisterin Müller auf die komplexe Entstehungsgeschichte dieses maßgeschneiderten Spielplatzes einging. Es habe viele Absprachen gebraucht. Eine Ausschreibung und ein Vergleich zwischen den Angeboten einzelner Firmen sei da schwierig. Auch zeigte sich, dass den Gemeinderäten an einer schnellen Umsetzung gelegen ist. Müller empfahl deshalb auch, gleich zu einem Beschluss zu kommen. Von einer Beratung im Gemeinderat, wie von Keymer empfohlen, riet sie ab. Der Bauausschuss beschloss dann auch einstimmig - unter dem Hinweis Keymers darauf, dass er an seinen Bedenken festhält -, den Spielplatz zu bauen.

Den Spielplatz, auf dem außer Wippen und Schaukeln für Kleinkinder und einer großen Nestschaukel für Kinder mit Behinderung auch Fitnessgeräte für Jugendliche und Erwachsene platziert werden, sollen außer den Hortkindern im Kinderhaus an der Dianastraße auch der TSV Haar und die Volkshochschule mit ihren Fitnessprogrammen nutzen. Alexander Zill (SPD) zeigte sich erfreut, dass auf dem "gruseligen, etwas in die Jahre gekommenen" Spielplatz Neues geschaffen werde.

Müller kündigte an, auf die Nachbarn zugehen zu wollen, um für Verständnis zu werben, dass es in der Ecke dort wieder etwas belebter werde. Als nächstes sollen auf dem Areal Büsche weggeschnitten werden. Die bestehenden Wege bleiben, nur an einer Stelle wird ein Stück Weg neu geschaffen. Der Hügel wird einbezogen und leicht modelliert.

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