Haar:Sechs Kontrolleure auf 9500 Waffenbesitzer

Die Waffenbehörde im Landratsamt München ist personell besser ausgestattet als in anderen Landkreisen. Das geht aus einer Antwort von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf eine Anfrage des Haarer SPD-Landtagsabgeordneten Peter Paul Gantzer hervor. In dieser verweist Herrmann darauf, dass in der Abteilung zum 31. Dezember 2016 insgesamt 6,5 Stellen angesiedelt waren. Dies sei eine sehr gute Ausstattung. Andere Landkreise und insbesondere kreisfreie Städte sind Herrmann zufolge deutlich schlechter gestellt. Wie viele Mitarbeiter im Landratsamt mit der sogenannten Vor-Ort-Kontrolle von Waffen beschäftigt sind, beantwortet der Innenminister allerdings nicht. Dies liege in der Entscheidungshoheit des Landrats. Die Waffenbehörden in Bayern arbeiteten aber daran, sich mit "einem hohen Aufwand" die sicheren Aufbewahrungsmöglichkeiten nachweisen zu lassen, versichert Herrmann.

Grund für Gantzers Anfrage war ein Besuch des Landtagsabgeordneten im Landratsamt gewesen. Dieser hatte dabei nach eigener Darstellung erfahren, dass die etwa 9500 Waffenbesitzer im Landkreis kaum kontrolliert werden. Nach Gantzers Einschätzung liegt das daran, dass die Waffenbehörde personell unterbesetzt ist. Der Abgeordnete hatte daher in seiner Anfrage ans Innenministerium eine personelle Aufstockung gefordert. In Bayern würden im Durchschnitt neun Prozent aller Waffenbesitzer einmal im Jahr kontrolliert, im Landkreis München seien es nur drei Prozent. Dabei seien in der Hälfte der Fälle Verstöße bemerkt worden. Laut Gantzer hat in den vergangenen Jahren vor allem die Zahl der sogenannten kleinen Waffenscheine im Landkreis deutlich zugenommen.

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