Haar:Protest gegen Spielplatz

Lesezeit: 2 min

Anwohner wehren sich gegen Ausbau einer Anlage in Haar

Von Bernhard Lohr, Haar

Es ist gekommen, wie es zu erwarten war. Nachbarn des Spielplatzes an der Dianastraße, den die Gemeinde Haar für 242 000 Euro modernisieren und ausbauen möchte, wehren sich gegen diese Pläne. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) empfing kürzlich eine Gruppe von etwa 40 Anwohnern, die sich bei dem Treffen offenbar massiv gegen die Spiellandschaft aussprachen. Sie befürchten angeblich Lärm, Verkehr und diverse andere Belästigungen. Müller hatte solch eine Reaktion schon vorhergesehen. Bereits bei der Präsentation der Pläne im Bauausschuss des Gemeinderats kündigte sie an, die Anwohner früh einbinden zu wollen.

Das ist nun geschehen. Der Ärger ist aber trotzdem da. Müller kündigte jüngst im Gemeinderat aber an, an dem Vorhaben festhalten zu wollen. Die Erneuerung des Spielplatzes sei ein Gewinn. Baurechtlich sei an dem Projekt nicht zu rütteln. Zwar hätten die Anwohner die Frage aufgeworfen, ob nicht ein formeller Bauantrag dafür gestellt werden müsse. Dies werde nun mit der Bauaufsicht im Landratsamt abgeklärt, sagte Müller. Sie zeigte sich aber zuversichtlich, dass alles im Sinn der Gemeinde ausgeht. Es werde kein neuer Spielplatz angelegt, sondern nur ein bestehender neu aufgebaut. Wenn notwendig, werde man den geplanten Turm etwas versetzen, um Abstandsflächen zu wahren.

Es ist nicht das erste Mal, dass es Streit um ein Projekt an der Dianastraße gibt. Noch unter Müllers Vorgänger Helmut Dworzak (SPD) wurde mit Anwohnern dort eine der schärfsten Kontroversen seit Jahren ausgefochten, als es um den Bau einer Kindertagesstätte ging, die ebenfalls als störend abgelehnt wurde. Auch diesmal muss es bei dem Treffen mit den Anwohnern im Rathaus hoch hergegangen sein. Bürgermeisterin Müller sagte, dass Georg Bachmeier, der als Vertreter der Firma dabei war, die die Spiellandschaft aufbaut, kaum zu Wort gekommen sei. Auch sei es schwierig gewesen, mit Argumenten durchzudringen. So habe es etwa schwer nachvollziehbare Befürchtungen gegeben, es könnten an den Sportgeräten, die für Erwachsene aufgebaut werden, ungehörige Dinge passieren. Eine der Fragen sei gewesen, wer am nächsten Morgen die Kondome wegräume. Nicht nur aus Müllers Sicht eine schwer nachvollziehbare Sorge. Schließlich handelt es sich um Sportgeräte. Nach dem Plan der Gemeinde soll noch im Herbst der große Kletterturm errichtet werden. Kommendes Frühjahr soll die aus mehreren Bereichen bestehende Anlage, die Spielmöglichkeiten für Kleinkinder, Kinder und Jugendliche bis hin zu Erwachsenen bieten soll, fertig gestellt werden. Errichtet wird sie von der Firma Maier aus Altenmarkt an der Alz.

© SZ vom 09.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: