Haar:Löschwasser für Gronsdorf

Lesezeit: 1 min

Damit die Feuerwehr rasch handeln kann, wird eine neue Leitung verlegt

Manchmal ist es einfach nur wichtig, dass ein Feuerwehrmann kommt. Ob er eine Minute früher oder später da ist, das ist dann nicht immer entscheidend. So wie jüngst, als die Haarer Feuerwehr von einem Bürger darauf hingewiesen wurde, dass ein Familienausflug eine unschöne Wendung genommen hatte. Eine Entenmama war bei bestem Wetter mit ihren Küken unterwegs, als einige der Kleinen in einen Gully fielen und nicht mehr herauskamen. Ein Feuerwehrmann öffnete das Gitter und befreite zehn flauschige Entenküken aus dem finsteren Loch. "Ente gut. . .", schloss die Feuerwehr ihren Bericht.

Um eine Minute hin oder her ging es bei der Entenrettung nicht. Doch weil es in der Regel pressiert, wenn die Feuerwehr alarmiert wird, hat der Gemeinderat kürzlich beschlossen, in Gronsdorf 150 000 Euro in eine Löschwasserleitung zu investieren. Den Anlass dazu boten die Pläne, südlich der Herzogstandstraße an der Bahntrasse eine Wohnanlage zu errichten. Noch laufen dazu die vorbereitenden Arbeiten. Und dabei wurde auch geprüft, ob denn die Feuerwehr dort im Fall eines Brandes in der Nähe auch einen Löschwasseranschluss findet. Dabei zeigte sich, dass die zwei Hydranten an der Herzogstandstraße grundsätzlich ausreichend seien und genügend Wasser lieferten. Allerdings müsste die Feuerwehr bei einem Brand in einer der geplanten Geschosswohnungen mehr als 80 Meter lange Schläuche verlegen. Und das könnte aus Sicht der Feuerwehr zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Gerade bei den im Süden des Wohngebiets, also auf der von der Herzogstandstraße abgewandten Seite geplanten Geschosswohnungen könnte das fatal sein. Das erhöhte Brandrisiko in diesem Block könne "nur schlecht, beziehungsweise aufwendig abgedeckt" werden, fasst die Rathausverwaltung in ihrer Beschlussvorlage zusammen.

Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) erläuterte in der Sitzung, dass es für die Feuerwehr jetzt schon schwierig sei, für Gronsdorf die geforderte Frist von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Einsatzort einzuhalten. Jede weitere Verzögerung sei zu vermeiden. Der Gemeinderat folgte einstimmig dem Vorschlag der Feuerwehr, eine Ringleitung in die südlich gelegene neue, noch zu schaffende Erschließungsstraße entlang der Bahntrasse zu verlegen und dort Hydranten aufzustellen.

© SZ vom 10.05.2016 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: