Haar:Einkaufen und wohnen

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Gronsdorf wächst und die Nahversorgung wird ausgebaut

Der Haarer Gemeinderat hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, am Bahnhof in Gronsdorf die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich ein Lebensmittelmarkt ansiedeln kann. Auch eine Gaststätte und ein Vereinsraum sollen entstehen können. Zudem sollen im Anschluss an die bereits geplanten Geschosswohnungen entlang der Bahntrasse zwischen Herzogstandstraße und Schneiderhofstraße weitere 95 Wohnungen errichtet werden. Die CSU sprach sich gegen das Projekt der Dibag Industriebau aus. Diese hatte zuvor vergeblich versucht, auf dem Areal Gewerbe anzusiedeln.

Die neuen Pläne der Dibag wurden insgesamt positiv aufgenommen, auch weil früher schon einmal an diesem Standort direkt am Bahnhof Wohnungen im Gespräch gewesen waren. Als sich freilich ein Unternehmen aus der Solarbranche anschickte, dort seinen Firmensitz hinzuverlegen, wurde der Bebauungsplan entsprechend geändert. Doch die Firmen-Ansiedlung platzte und dann ging in Sachen Gewerbe nichts mehr voran. SPD-Fraktionschef Alexander Zill sagte nun, dass der Gemeinderat sich auch wegen der Vorgeschichte nicht dem Wunsch der Dibag einfach entziehen könne. Auch sei es durchaus von Vorteil, einen Supermarkt dort zu haben und die Nahversorgung zu stärken. Laut Dibag soll sich ein Rewe-Markt ansiedeln. CSU-Fraktionschef Dietrich Keymer begründete die Ablehnung seiner Partei damit, dass in diesem Bereich Gronsdorfs derzeit viel im Fluss sei. Das Gewerbegebiet Rappenweg werde geordnet, der Bau einer Nordtangente sei im Gespräch, und auch ein Schulcampus. Es sei verfrüht, jetzt Pflöcke für eine Bebauung einzuschlagen.

Werner Kozlik (Grüne), der selbst in Gronsdorf wohnt, äußerte angesichts des im Vorplan angezeigten dreigeschossigen Gebäudes, in dem der Supermarkt unterkommen soll, ob dieses nicht zu hoch sei. Oben sollen unter anderem Büros geschaffen werden. Kozlik warb dafür, einen auch in der Höhenentwicklung verträglichen Übergang zur bestehenden Bebauung hinzubekommen. Bauamtschef Josef Schartel sagte, über solche Detailfragen werde beim Bebauungsplanverfahren zu reden sein. Als nächstes soll die Verwaltung einen städtebaulichen Vertrag mit dem Investor aufsetzen. Letzterer hat sich bereit erklärt, auch vergünstigten Wohnraum nach dem sogenannten "Haarer Modell" zu schaffen. In den von der BPD Immobilienmanagement GmbH geplanten Wohnblocks nebenan sind neun derart vergünstigte Wohnungen vorgesehen.

© SZ vom 02.08.2016 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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