Haar:Damals wie heute

Förderverein des Gymnasiums Haar feiert 50-jähriges Bestehen

Es hat alles schon einmal gegeben. Das zeigt sich auch beim Blick auf die Entstehung des Gymnasiums in Haar. Dem Beginn des Schulbetriebs 1972 ging ein jahrelanger politischer Wettstreit voraus. Bereits im Jahr 1967 warben Haarer Bürger im "Verein zur Förderung weiterführender Schulen im Osten Münchens" für ein Gymnasium am Ort. Die Vaterstettener waren harte Konkurrenten - so wie es das erst vor ein paar Jahren zwischen Unterföhring und Ismaning gab - und machten erst einmal das Rennen. Fünf Jahre nach Gründung des Fördervereins für das Haarer Gymnasium nahm dieses mit 145 Schülern in vier fünften Klassen in der Grundschule am Jagdfeld den Betrieb auf.

50 Jahre besteht der heute 370 Mitglieder zählende Verein, der mittlerweile nach den Worten des Vorsitzenden Thomas Reichel freilich keine politische Rolle mehr spielt, sondern sich voll darauf konzentriert, das Schulleben mit Zuschüssen zu unterstützen. Regelmäßig fließt Geld in den Schulgarten, in Bücherpreise, wenn die Schüler etwa bei Mathematik-Wettbewerben gewinnen, oder in Fahrten zu solchen Wettbewerben. "Wir haben schon Bienenvölker gekauft", sagt Reichel. Tatsächlich wurde mit Hilfe des Vereins eine Imkerei an der Schule aufgebaut. 15 000 Euro flossen in drei Jahren in Projekte.

Vorsitzender Reichel hat anlässlich des Jubiläums, das an diesem Montagabend mit einer Feier im Innenhof des Gymnasiums begangen wird, alte Unterlagen herausgeholt. Eine Vorstandssitzung des Vereins fand im November 1967 im Freizeitheim an der Vockestraße statt, dem heutigen "Route 66". Unter anderem wurde eine Resolution verabschiedet an Gemeinderat und Kreistag, sich für das Gymnasium einzusetzen. Es ging darum, das überfüllte Grafinger Gymnasium im Landkreis Ebersberg zu entlasten. Dort war übrigens der langjährige Vorsitzende des Fördervereins, Horst Wiedemann, Lehrer; er wohnt in Haar und ist wie Reichel Mitglied des Gemeinderats. Am Ende zeigte sich, dass noch viele Gymnasien gebraucht wurden, um die wachsende Zahl an Schülern unterzubringen. Auch das erinnert an heute, da sich Haar wieder um eine Schule bemüht: eine Realschule in Gronsdorf.

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