Haar:Alles neu

Gemeinde Haar drückt beim Wohnungsbau aufs Tempo - auch der Zuschüsse wegen

Von Bernhard Lohr, Haar

Die Gemeinde Haar weitet ihre Wohnungsbauaktivitäten aus. So hat der Gemeinderat beschlossen, die Mietsgebäude in der Johann-Strauß-Straße 1-5 abreißen zu lassen und durch einen Neubau zu ersetzen. Bis Anfang 2022 soll das geschehen. Die Entscheidung, das bautechnisch in desolatem Zustand befindliche Anwesen zu ersetzen, fiel den Gemeinderäten relativ leicht, weil sie sich durch zügiges Handeln noch finanzielle Fortschritte erwarten. So möchte die Gemeinde von den großzügigen Zuschüssen des Freistaats profitieren, die über das Kommunale Wohnraumförderprogramm vergeben werden. Der Zuschussantrag soll spätestens im Frühjahr 2019 gestellt werden.

Damit drückt die Gemeinde ein gutes Jahr nach Gründung eines Kommunalunternehmens für den Wohnungsbau bei der Schaffung günstigen Wohnraums weiter aufs Tempo. Einige Bauvorhaben wurden bisher planerisch schon angeschoben, so etwa in Zusammenarbeit mit einem privaten Wohnungsbauunternehmen an der Heimgartenstraße in Gronsdorf - und auch in Eigenregie an der Katharina-Eberhard-Straße in Haar-Ort. Wobei letzteres Projekt jetzt, da es ernst wird, ins Stocken geraten ist, weil Handwerker nur schwer zu finden sind. So meldete sich bei der Ausschreibung letzens für die Baumeisterarbeiten keine einzige Firma. Es muss erneut ausgeschrieben werden. Eigentlich habe man vorgehabt, jetzt im Frühjahr mit der Baustelle loszulegen, sagt Rathaus-Sprecherin Ute Dechent. Jetzt werde es auf jeden Fall Verzögerungen geben. Abgesehen davon baut die Gemeinde noch am Waldfriedhof ein Wohnhaus neu.

Und jetzt eben auch noch in der Musikersiedlung: 18 Wohnungen befinden sich in dem Gebäuderiegel mit 819 Quadratmetern Wohnfläche. In die Gebäude müsste ohnehin "umfassend" investiert werden, um sie zu erhalten. So müsste das Dach isoliert und die Wärmedämmung insgesamt verbessert werden. Die Gemeinde müsste eigentlich die Ver- und Entsorgungsleitungen in den Anwesen, Baujahr 1952, erneuern und auch die Heizung auf neuesten Stand bringen. Aus Sicht der Bauverwaltung im Rathaus ist das aber unwirtschaftlich, weshalb ein Abriss und ein Neubau vorgeschlagen wurde.

Als nächstes soll eine Machbarkeitsstudie aufzeigen, welche Varianten einer Bebauung dort möglich sind. Das Kommunalunternehmen soll das Projekt steuern und sich dabei an den bereits laufenden Vorhaben orientieren. In Übereinstimmung mit dem in Aufstellung befindlichen Bebauungsplan soll die Planung vorangetrieben werden. Über Näheres soll der Gemeinderat dann zu einem späteren Zeitpunkt befinden.

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