Gymnasium Ottobrunn:Aufgeweckte Entwickler

Gymnasium Ottobrunn: Stolze Gewinner im feinen Zwirn: Georg, Korbinian, Nikolaus und Simon (von links) konnten sich beim Schulentscheid in Ottobrunn durchsetzen.

Stolze Gewinner im feinen Zwirn: Georg, Korbinian, Nikolaus und Simon (von links) konnten sich beim Schulentscheid in Ottobrunn durchsetzen.

(Foto: Claus Schunk)

Beim Ideenwettbewerb am Ottobrunner Gymnasium präsentieren die Schüler erstaunliche Konzepte

Von Lisa Marie Wimmer, Ottobrunn

Ganz leicht fallen die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer und funkeln die Decke an. Kleine Wolken begleiten den Sonnenaufgang. Da fällt das Aufstehen am Morgen wirklich leichter. "CloudLight" nennt sich die Erfindung, die den Schlafenden ganz sanft aus den Träumen holt und ihm dann als mittlerweile Wacher auf dem Touchscreen auch noch die wichtigsten Informationen präsentiert: Uhrzeit, Wetter, Temperatur und Datum.

Ein Ordungssystem aus Klett-Streifen

Schüler des Gymnasiums Ottobrunn haben diesen besonderen Wecker mit der Sonnenaufgangs-Funktion im Rahmen ihres P-Seminars erfunden und gebaut. Und sie haben ihn in den Firmenwettbewerb der Oberstufe eingebracht, bei der die beste Unternehmensidee der Jahrgangsstufe 11 durch sieben Wirtschaftsvertreter aus dem Umland gekürt wird. Der Wecker Cloudlight hat zwar viel Aufmerksamkeit in den neuen Räumen des Gymnasiums auf sich gezogen, gewonnen hat er aber nicht.

Die vier Elftklässler Nikolaus, Georg, Simon und Korbinian dürfen vielmehr mit ihrer Erfindung am Regionalentscheid der Schulen am 6. Juni in München teilnehmen: Einem Ordnungssystem aus Klett-Streifen, das auf engstem Wohnraum dabei helfen soll, Platz zu sparen.

Insgesamt vier Schülerteams der elften Jahrgangsstufe haben am Ideenwettbewerb teilgenommen und dabei auch Oberstufenleiterin Ulrike Nesbeda vollends überzeugt: "So knapp war die Entscheidung noch nie." Die Juroren grübelten lange über den Gewinner und entschieden sich für das Projekt, dem sie beim Regionalentscheid die besten Möglichkeiten einräumten. Und das in den beiden kommenden Wochen noch am besten zu optimieren sein wird. Unterstützt wurden die 15 Schüler in vier Gruppen von der internationalen Unternehmensberatung Boston Consulting Group, die ihnen ehrenamtliche Mitarbeiter zur Seite stellte.

Die Schüler sollen "Schlüsselqualifikationen" erlernen

Die Bandbreite der Ideen reichte von optimierten Kopfhörern über individuell zusammenstellbare Folien für Skier bis hin zum Touchscreen-Wecker. Das Klett-System aber bekam den Zuschlag. Nikolaus, Georg, Simon und Korbinian kam ihre Idee, als sie sich mit der Thematik des Auszugs von Zuhause beschäftigten. "Wir haben uns im Internet mal auf Wohnungssuche gemacht und festgestellt, dass man später als Student ganz schön in Raumnot geraten kann", sagt Korbinian.

Sie stellten sich die Frage, wie man Platz sparen könne, und fanden eine Lösung: Sie entwickelten Wände aus Klett in drei verschiedenfarbigen Ausführungen. Gegenstände können mit einem "Klett-Punkt" versehen werden, dieser hat eine Traglast von 800 Gramm. Um Gegenstände zu verstauen, klebt man diese einfach an die Wand.

Das P-Seminar war an der Schule in drei Abschnitte eingeteilt: die Analyse eines Aktienunternehmens, dann eines lokalen mittelständischen und im letzten Schritt die Entwicklung des eigenen Firmenkonzeptes. "Unsere Schüler sollen Schlüsselqualifikationen lernen. Ein richtiges Zeit- und Projektmanagement sowie selbständiges Arbeiten im Team", sagt Nesbeda. Die Mühen der Teams, die nicht gewonnen haben, waren aber nicht umsonst. Die Projekte fließen in die Abiturnote mit ein.

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