Grundschule Taufkirchen:Polizei schnappt Einbrecher

Verwüstetes Klassenzimmer in der Grundschule Taufkirchen

"Als habe eine Bombe eingeschlagen", sagte damals nach der Tat Taufkirchens Bürgermeister Ullrich Sander angesichts der Zerstörung in der Grundschule am Wald.

(Foto: oh)

45-Jähriger soll im August 2015 in Taufkirchen die Grundschule verwüstet haben.

Von Iris Hilberth, Taufkirchen

Der Einbruch in die Taufkirchner Grundschule am Wald vom vergangenen Sommer ist aufgeklärt. Wie die Polizeiinspektion Unterhaching mitteilt, habe ein 45-Jähriger ohne festen Wohnsitz in Deutschland die Tat begangen. Er wurde bereits im Oktober bei einem Einbruch in der Münchner Hohenzollernstraße von einem Zeugen beobachtet und von der herbeigerufenen Polizei festgenommen.

Der Mann soll Schaden in Höhe von 100000 Euro angerichtet haben

Ein DNA-Abgleich bestätigte nun, dass offenbar auch der Einbruch in die Taufkirchner Schule ihm zuzurechnen ist. Der Mann sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Die Verhandlung vor dem Strafgericht soll demnächst stattfinden. Dem Mann soll einen Schaden in Höhe von 100000 Euro angerichtet haben Ihm wird vorgeworfen, in der Nacht zum 21. August gewaltsam in die Grundschule eingedrungen zu sein und dort einen immensen Schaden in Höhe von mehr als 100 000 Euro angerichtet zu haben. Der Einbrecher hatte die Türen eingetreten, das Lehrerzimmer verwüstet, technische Geräte zerstört und Musikinstrumente zertrümmert.

Die Polizei sprach damals von Vandalismus, Lehrer, Schüler, Eltern und Bürgermeister waren entsetzt vom Ausmaß der Zerstörung. Bis kurz vor Schulbeginn nach den Sommerferien war nicht klar, ob der Betrieb zum neuen Schuljahr Mitte September pünktlich wieder aufgenommen werden konnte, was der Gemeinde aber durch rasches Handeln und dank der Unterstützung von Handwerkern sowie der Versicherung gelang.

Die Befragung von Schülern und Lehrern brachte kein Ergebnis

Durch Umbauten wurde der Einbruchsschutz zugleich verbessert. Laut Stefan Schraut, dem Leiter der Unterhachinger Polizeiinspektion, war man lange von einem oder mehreren Täter aus dem Umfeld der Schule ausgegangen. Die Befragung von Lehrern und Schülern brachte kein greifbares Ergebnis "Es sah nach Rache aus, was für eine Grundschule andererseits auch eher unwahrscheinlich erschien", sagt Schraut.

Dennoch habe es nicht ins Bild gepasst, dass "jemand von außen" hinter dieser Tat stecken könnte. Die Befragung von Anwohnern, Lehrern und Schüler nach verdächtigen Wahrnehmungen hätten aber zunächst kein greifbares Ergebnis geliefert. Allerdings konnte in der verwüsteten Schule eine Vielzahl von Spuren sichergestellt werden, deren Auswertung einige Zeit in Anspruch nahm. Jetzt vermeldete die Spurenauswertung des Landeskriminalamtes einen Treffer.

Ein Einbruch in München-Schwabing brachte die Spur zum Täter

Der 45-Jährige war im Herbst zunächst in der Münchner Schellingstraße in eine Gaststätte eingestiegen, wobei er sich an einer Glasscheibe verletzte und Blutspuren hinterließ. Als er wenig später in der Hohenzollernstraße festgenommen wurde, fielen die Verletzung und das Blut auf seiner Kleidung auf. So konnte eine Verbindung zu dem Einbruch in Taufkirchen hergestellt werden.

Laut Polizei stellte sich anhand zugeordneter DNA-Spuren heraus, dass der 45-Jährige für zahlreiche Einbrüche verantwortlich ist. Die Tat in Taufkirchen streitet der Mann derzeit allerdings ab. "Er behauptet, dort nie gewesen zu sein, aber die Spurenlage ist eindeutig", sagt Schraut. Die Polizei geht allerdings weiterhin von mehreren Tätern aus. Zumal damals verschiedene DNA-Spuren gefunden wurden.

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