Grünwald:Veto gegen Radweg nach Wörnbrunn

Staatsforsten lehnen Antrag aus Grünwald ab, weil die Asphaltbahn bei Waldarbeiten kaputt gehen würde

Von Konstantin Kaip, Grünwald

An den Wochenenden ist das Forsthaus Wörnbrunn mit seinen umliegenden Waldflächen ein beliebtes Ausflugsziel. Auf der Zufahrtstraße, die von der Kreisstraße M 11 dorthin führt, kann es dann schon mal etwas voller werden. Die Fraktion der Parteifreien Bürger Grünwald (PBG) hat deshalb im Sommer einen Antrag gestellt, dort parallel zur Fahrbahn einen Fuß- und Radweg zu errichten. Den aber wird es nicht geben. Denn wie der Grünwalder Bauamtsleiter Stefan Rothörl kürzlich im Bauausschuss des Gemeinderats berichtet hat, gehören die dafür notwendigen Flächen links und rechts der Straße den Bayerischen Staatsforsten. Und die haben einen Verkauf für einen Radweg nach einer Ortsbesichtigung mit Vertretern der Gemeindeverwaltung abgelehnt. "Das geht nicht", fasste Rothörl das Ergebnis des Termins, der im August stattgefunden hat, zusammen.

Eine offizielle Antwort der Staatsforsten liegt mittlerweile auch vor. Die Förster, sagte Rothörl, hätten schlüssig erklärt, dass sie auf der westlichen Straßenseite entlang der Fahrbahn alle 30 Meter so genannte Rückegassen in den Wald hinein bräuchten, um das Holz abzutransportieren. Geschähe das über einen geteerten Radweg, ginge der "sofort kaputt". Östlich der Straße grenze der Wald direkt an die Fahrbahn.

"Das ist schade", stellte der Vorsitzende des Bauausschusses und Zweite Bürgermeister Stephan Weidenbach (CSU) für das gesamte Gremium fest. Das Gelände gehöre nun einmal nicht der Gemeinde. "Das sind privatrechtliche Gründe, und die müssen wir akzeptieren." Das wollten jedoch nicht alle Ausschussmitglieder ohne weiteres. Michael Ritz (FDP) erinnerte an den Kindergarten, der in der Nähe gebaut werde: "Für mich geht's ums Sicherheitskonzept." Und Reinhard Splittstößer sprach gar von einer "Ausrede" der Staatsforsten und forderte, weitere Schritte einzuleiten. Die Gemeinde habe jedoch keine Möglichkeiten, außer, die Entscheidung "bedauernd zur Kenntnis zu nehmen", sagte Weidenbach. "Enteignen können wir den Staat nicht."

Horst Sedlmair, Vertreter der PBG im Ausschuss, regte an, noch einmal mit den Staatsforsten in Verbindung zu treten und einen Kiesweg parallel zur Fahrbahn vorzuschlagen. Weidenbach will mit Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) sprechen, damit dieser erneut einen Brief an den Forstbetrieb schreibt.

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