Grünwald:Trauer um Altbürgermeister Hubertus Lindner

Grünwald: Der Grünwalder Altbürgermeister Hubertus Lindner ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Das Bild entstand anlässlich seines 80.Geburtstag.

Der Grünwalder Altbürgermeister Hubertus Lindner ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Das Bild entstand anlässlich seines 80.Geburtstag.

(Foto: Claus Schunk)

Hubertus Lindner zog 1960 erstmals in den Gemeinderat von Grünwald ein, war von 1983 bis 2002 Erster Bürgermeister und bis zuletzt in der Kommunalpolitik aktiv. Nun ist er im Alter von 81 Jahren gestorben.

Von Stefan Galler

Der Grünwalder Altbürgermeister Hubertus Lindner ist tot. Der langjährige Gemeinderat der Parteifreien Bürger Grünwalds (PBG) starb am Samstagabend in seinem Haus im Alter von 81 Jahren.

Mit gerade mal 25 Jahren zog Lindner 1960 in den Gemeinderat ein, er behauptete stets souverän sein Mandat und wurde zuletzt bei der Kommunalwahl 2014 wieder ins Gremium gewählt.

Noch in der vergangenen Woche nahm er an einer Sitzung teil, machte infolge einer Herzoperation dabei allerdings einen gesundheitlich angeschlagenen Eindruck. In diesem Jahr hatte sich Lindner bereits mehrfach in medizinische Behandlung begeben müssen.

Höhepunkt seiner kommunalpolitischen Arbeit war die Wahl zum Ersten Bürgermeister 1983 als Nachfolger seines Förderers Franz Rieger. Er behielt das Amt bis zu seiner Pensionierung 2002.

In seiner Amtszeit entstanden zahlreiche Einrichtungen der Gemeinde

In dieser Zeit brachte er zahlreiche richtungsweisende Projekte für die Gemeinde auf den Weg: etwa den Erwerb des Geländes der Sportschule durch die Gemeinde, den Ankauf von Grundstücken im Laufzorner Feld für den Bau von Wohnungen und der Seniorenanlage "Tremmel-Stiftung", den Neubau von Bücherei, Jugendzentrum, Schulhort und Musikschule. Lindner ging den Weg Riegers weiter, durch niedrige Gewerbesteuersätze die Ansiedlung starker Unternehmen zu forcieren.

Somit konnte die Kommune die Finanzkraft steigern, bis heute zählt Grünwald zu den leistungsstärksten Gemeinden in ganz Deutschland. Dazu trugen auch eine Reihe seiner politischen Entscheidungen bei, etwa der Erwerb von Grundstücksflächen auf dem Areal der Bavaria-Film im Ortsteil Geiselgasteig, die man später an Medien-Unternehmen veräußerte.

Auch im Kreistag arbeitete Lindner 24 Jahre mit

Hubertus Lindner, der über sein Engagement in Grünwald hinaus als Mitglied des Kreistages zwischen 1990 und 2014 auch in der Kreispolitik ein gewichtiges Wort mitredete, galt als verbindlich und bürgernah, war bei der Bevölkerung beliebt und geschätzt.

Für seine Verdienste wurde er zum Altbürgermeister und zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt, außerdem erhielt er die Medaille in Silber für sein Engagement zugunsten der kommunalen Selbstverwaltung und 2013 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.

Auch in zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen brachte sich Lindner ein, so war er zwischen 1987 und 2002 Vorsitzender der Resi-Friedel-Stiftung. Seit 1999 gehörte er dem Vorstand der "Ute-und-Erich-Decker-Kulturstiftung" an, er saß im Stiftungsbeirat und im Altschülerverbund des Landschulheims Schondorf am Ammersee und wirkte kontinuierlich in der evangelischen Thomasgemeinde Grünwald.

In seiner Heimatgemeinde ist man über den überraschenden Tod des 81-Jährigen bestürzt. Oliver Schmidt, Fraktionsvorsitzender der PBG, würdigt Linders Wirken in einer offiziellen Mitteilung: "Er hat immer seine Heimatgemeinde im Blick gehabt, mit dem Ziel für etwas Besonderes und Außergewöhnliches."

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