Grünwald:Seerosen statt Karpfen

Der Teich auf dem Grünwalder Friedhof wird umgestaltet

Von Claudia Wessel, Grünwald

Wenn alles klappt, wie es sich die Landschaftsarchitektin Barbara Baumann vorstellt, dann können die Besucher des Waldfriedhofs im kommenden Sommer auf der kleinen Brücke über den Teich stehen und auf Seerosen blicken. Fische dagegen werden sie nicht mehr entdecken. Der Bauausschuss hat am Montag der Planung der Freisingerin einstimmig zugestimmt. Die Kosten werden auf 150 000 Euro geschätzt.

Grund für die Sanierung des Teiches ist, dass er undicht ist. Die Schilfpflanzen, die im Wasser an den Rändern wachsen, haben sich im Laufe der Zeit mit ihren Wurzeln durch den Asphalt gebohrt. Anders als heutzutage üblich ist der Teich noch mit Asphalt abgedichtet, ebenso wie der See im Olympiagelände. Daher schätzt Baumann, dass er ebenso wie dieser in den Siebzigerjahren angelegt wurde. Um zu verhindern, dass künftige Wasserpflanzen sich ebenfalls durch die neue Abdichtung aus Gussasphalt drängen, werden diese in Pflanzringen schwimmen, unter denen außerdem noch Folien angebracht sind. Geplant sind "grasige Wasserpflanzen" und eben Seerosen. "Wir hoffen auf Erfolg", sagt Baumann, "Seerosen sind sehr anspruchsvolle Wasserpflanzen."

Während die gesamte "etwas japanische Anmutung" des Teiches auf jeden Fall erhalten bleiben soll, indem sowohl die Brücke als auch die zwei geschwungenen, nierenförmigen Weiherteiche beibehalten werden, soll die Wasserqualität verbessert werden. Aus diesem Grunde wurden auch die Karpfen, die bislang in dem kleinen Gewässer lebten, bereits abgefischt. "Fische verderben die Wasserqualität", so die Landschaftsarchitektin. Es werden daher auch keine neuen in dem Teich angesiedelt.

Für sauerstoffreiches Wasser werden auch die kleinen Kaskaden sorgen, die rein äußerlich die einzige auffallende Änderung sein werden. Das Wasser wird dafür aus dem tiefer gelegenen Weiherteil in den höhergelegenen gepumpt. In den sprudelnden Kaskaden reichert es sich mit Sauerstoff aus der Luft an und fließt so wieder zurück. Auch die bereits bestehende Fontäne wird aus diesem Grunde belassen. Aber auch "weil sie den Menschen sicher gefällt", so Baumann.

Leichte Verschönerungen werden auch an der Holzbrücke vorgenommen, weshalb an der Sanierung unter anderem auch ein Schreiner beteiligt sein wird. Die Ausschreibung sei für Januar geplant, so Baumann. Die Idylle rund um den Teich wird dann eine Zeit lang zur Baustelle, doch schon im kommenden Sommer können die Besucher die Atmosphäre wieder genießen. Der Waldfriedhof ist mit Bedacht naturnah gestaltet, und soll ein "Ort der Besinnung" sein, wie es auf der Gemeinde-Homepage heißt. Daher wird er auch nicht nur von Angehörigen der dort Bestatteten besucht, sondern auch von Spaziergängern.

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