Das "Positano" in Grünwald:Kuchen für die Signora

Das "Positano" in Grünwald: Chef Massimo Strollo (in weißer Jacke) mit Domenico, Alberto und Mauro (von links).

Chef Massimo Strollo (in weißer Jacke) mit Domenico, Alberto und Mauro (von links).

(Foto: Claus Schunk)

Das traditionsreiche Café Fischer in Grünwald ist Vergangenheit. In dessen Räumen hat das "Positano" eröffnet. Die Stammgäste von früher kommen wieder. Der italienische Wirt will verstärkt auch junge Gäste ansprechen.

Von Claudia Wessel, Grünwald

Amanda bleibt ihrem Stammlokal treu. "Ich war schon als junges Madl im Café Fischer beim Tanzen", sagt sie fröhlich an diesem sonnigen Nachmittag und lässt sich auf der Terrasse in der Rathausstraße 4 nieder, tanzen konnte man dort von 1919 bis 1979.

"Das sieht aber gut aus, was Sie da essen", schwärmt sie mit Blick auf den Vorspeisenteller, der wirklich groß und sehr gut belegt ist, unter anderem mit Tintenfisch, Vitello Tonnato, Mozzarella und Tomaten, Salat und Salami, das Pizzabrot gibt es dazu in angenehmen kleinen Häppchen. Trotzdem bestellt sich Amanda, die vom Regerplatz aus München mit der Tram angereist ist, heute Nachmittag erst noch mal einen Kuchen.

Das "Positano" in Grünwald: Chef Massimo Strollo (in weißer Jacke) mit Domenico, Alberto und Mauro (von links).

Chef Massimo Strollo (in weißer Jacke) mit Domenico, Alberto und Mauro (von links).

(Foto: Claus Schunk)

Aber als Geschäftsleiter Massimo Strollo um die Ecke kommt,ruft sie ihm gut gelaunt zu: "Das müssen Sie für mich auch mal machen". "Selbstverständlich", antwortet der charmante Italiener, der vor wenigen Wochen an der Stelle des Café Fischer das italienische Restaurant "Positano", benannt nach seiner Heimatstadt an der Amalfiküste, eröffnet hat.

Die beiden Chefköche Pino und Angelo

Strollo, der mit seiner Familie seit 40 Jahren in der Gastronomie tätig ist - er hat Restaurants in Augsburg, Schrobenhausen und bei Donauwörth - freut sich, dass die ehemaligen Stammgäste des Café Fischer wieder da sind. Eigens für sie hat er ja auch das Kuchenangebot erhalten, ganz genauso wie es auch im Café Fischer war, die Kuchen kommen immer noch aus derselben Bäckerei. Serviert werden sie inzwischen allerdings mit echt italienischen Kaffeespezialitäten und echt italienischem Charme. "Signora, prego" hallt es über die Sonnenterrasse. Nur eins, muss Strollo zugeben, schaffen die netten Kellner bei aller Liebe nicht: so viel mit den ehemaligen Café Fischer Fans zu plaudern, wie diese gerne möchten. "Wir haben leider nicht die Zeit dazu", bedauert Strollo, worüber er natürlich auch froh ist, denn anders als in den letzten Monaten und Jahren im Café Fischer ist im "Positano" immer etwas los, so dass die zwei Chefköche Pino und Angelo gut beschäftigt sind.

Das "Positano" in Grünwald: Ende Mai soll im Außenbereich eine Weinbar eröffnet werden.

Ende Mai soll im Außenbereich eine Weinbar eröffnet werden.

(Foto: Claus Schunk)

Auch Strollo hat noch einiges zu tun, obwohl er nach der Renovierung schon eröffnet hat. Diese war ziemlich umfangreich, erzählt er. "Wir haben 21 Tonnen altes Holz weggefahren." Auch die gesamte Elektrik musste erneuert werden, vieles war veraltet, denn die letzte Renovierung war 1974. Doch es soll noch mehr Neues kommen, so etwa sollen die rot-weiß gestreiften Markisen ausgetauscht werden und auch das Mobiliar sei nur "provisorisch", sagt Strollo, das habe man noch aus einem anderen Lokal gehabt.

Eine Weinbar fürs junge Publikum

Die größte Neuheit aber wird es etwa Ende Mai geben: Da soll im vorderen Bereich, in dem man dann tagsüber an Stehtischen ein schnelles Menü einnehmen kann, eine Weinbar eröffnet werden, mit Cocktails und durchaus etwas lauterer Musik am Abend, so Strollo. Das wird dann hoffentlich auch junges Publikum anlocken, vielleicht wird auch so mancher, der von der Trambahnhaltestelle kommt, spontan dort einkehren.

Ansonsten lockt natürlich auch an lauen Sommerabenden die große Terrasse, auf der man mit Blick auf den ruhigen Platz vor dem Rathaus sitzen und die Speisen genießen kann. Die mediterrane Küche des "Positano" zeichne sich durch hochwertige Zutaten aus, verspricht Strollo. Die Fleischgerichte bestehen alle aus Kalb und Rind. "Aus Schwein sind bei uns nur der Schinken und die Salami." Viele Fischgerichte, viel selbst gemachte Pasta, hausgemachtes Eis, täglich ein Tagesgericht und "nur beste Qualität" sowie "humane Preise" sollen die Gäste erfreuen. Ja, es gibt auch Pizza, obwohl das "Positano" wirklich keine simple Pizzeria sei, so Strollo, 18 verschiedene stehen auf der Karte. Doch auch 14 Fleisch- und elf Fischgerichte sowie 18 Mal Pastagerichte und acht Vorspeisen. Amanda hat noch einiges vor.

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