Grünwald:Fachsimpeln am Wertstoffhof

Grünwald: Tipps vom Gärtner: Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl informiert sich bei Martin Mueller.

Tipps vom Gärtner: Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl informiert sich bei Martin Mueller.

(Foto: Claus Schunk)

Grünwalder informieren sich beim Umwelttag der Gemeinde über die Zukunft der Energieversorgung und naturnahe Gärten. Start der Aktion "Stadtradeln"

Von Johanna Mayerhofer, Grünwald

"Irgendetwas quietscht da", sagt Hella Hetschger während sie sich über ihr Fahrrad beugt. "Na, da schauen wir, was wir machen können", antwortet ihr Michael Kröll und sucht passendes Werkzeug aus seinem Sortiment. Während die beiden über Fahrradbremsen fachsimpeln, herrscht neben ihnen geschäftiges Treiben auf dem Wertstoffhof. Autos werden geparkt, Abfälle ausgeladen und abgeliefert. Bald schon ist das Fahrrad-Problem gelöst. Hella Hetschger ist zufrieden. "Jetzt kann ich mich noch über Erdwärme informieren", sagt sie und steuert auf einen Infostand zu. Zahlreiche umweltbewusste Grünwalder finden an diesem Freitagnachmittag den Weg auf das Gelände an der Tölzer Straße. An über zehn Stationen und Informationsständen lassen sie ihre Räder für den Frühling einsatzbereit machen oder informieren sich über Energieversorgung und naturnahe Gärten. Seit 2002 veranstaltet das Grünwalder Umweltamt jährlich einen Tag rund um das Thema Umwelt - und setzt erstmalig mit der Aktion "Stadtradeln" ein Zeichen für den Klimaschutz.

Über die Zukunft der Energieversorgung und die neuen Möglichkeiten der Energieeinsparung berät das Landratsamt München. Johannes Thum gibt als Energieberater Einsparungstipps. In Bezug auf Geothermie und neue Energieversorgungsmöglichkeiten im Haushalt, bedauert Max Gutmann, Mitarbeiter im Netzwerk Energieberatung München und Umland, vor allem das Zögern vieler Hausbesitzer: "Die Leute reagieren erst auf hohe Heizkostenabrechnungen."

"Tote Kataloggärten ohne Seele" - so beschreibt Manfred Siering vom Bund Naturschutz Bayern viele Grünflächen, die heutzutage Häuser säumen. Mit seinen Kollegen möchte er die Grünwalder für naturnahe Gärten begeistern. Vor allem dem Artenschwund müsse entgegentreten werden: Gärten sollten wieder mit mehr Pflanzen und Nistmöglichkeiten für Vögel ausgestattet sein. Dazu möchte auch Nikolaus Wölfl, Leiter der Grünwalder Gemeindegärtnerei, einen Beitrag leisten. Bei einer Pflanzentauschbörse am Stand nebenan finden Grünwalder mit grünem Daumen etwas Passendes für ihren Garten. Dabei gibt der Gärtnermeister den Pflanzenliebhabern noch einen Tipp mit auf den Weg: "Man muss die Eisheiligen noch abwarten, dann kann man nach dem 15. Mai mit dem Pflanzen draußen beginnen."

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