Grünwald:Das Paket ist geschnürt

Grünwald: Schülerinnen des Pater-Rupert-Mayer-Gymnasiums brachten sich bei einer Podiumsdiskussion ein. Hinten.: Lehrerin Linda Hofmann und Landrat Christoph Göbel.

Schülerinnen des Pater-Rupert-Mayer-Gymnasiums brachten sich bei einer Podiumsdiskussion ein. Hinten.: Lehrerin Linda Hofmann und Landrat Christoph Göbel.

(Foto: Landratsamt)

Die Ideen für die Klimainitiative "29++" sind ausgewertet, nun geht es an die Umsetzung

Die mehr als 130 Teilnehmer des sogenannten Bündelungsworkshops der Klimainitiative "29++" des Landkreises haben am Samstagvormittag keine Staumelder gebraucht. Der Süden des Landkreises hat das Verkehrschaos des Sommer hinter sich; derzeit aber ist es der Norden des Landkreises, der angesichts zahlreicher Baustellen und Engpässe im Verkehr erstickt. Kein Wunder also, dass die Mobilität bei dem mehrstündigen Workshop im Grünwalder Bürgerhaus viel Raum einnahm. Hat sich doch bei den vorangegangen Treffen der unterschiedlichen Arbeitsgruppen im Rahmen der neu aufgelegten Klima-Initiative des Landkreises herauskristallisiert, dass die Bürger die Frage umtreibt, welche Alternativen für den vollkommen überlasteten motorisierten Individualverkehr im Landkreis gefunden werden können.

Die Kreispolitik selbst ist mittlerweile aktiv geworden und lässt derzeit ein Gutachten für einen möglichen ersten Radschnellweg von München-Neuherberg bis in die Universitätsstadt Garching im Landkreis München mit einer Abzweigung nach Unterschleißheim erstellen. Weitere Trassen auch im Süden werden in den kommenden Jahren angepeilt. In den Arbeitsgruppen wurden aber auch andere Wege wie etwa Carsharing, der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und auch spektakuläre Ideen wie eine Seilbahn durch den Landkreis diskutiert.

All diese Ideen wurden am Samstag im Grünwalder Bürgerhaus zusammengetragen. Der fünfstündige Workshop war der offizielle Abschluss des Beteiligungsprozesses, er diente zum einen dazu, dass sich die Teilnehmer der einzelnen Arbeitsgruppen auch über die Ergebnisse der anderen informieren und für die weitere Mitarbeit vernetzen konnten. Gleichzeitig war die Veranstaltung, zu der auch eine Podiumsdiskussion und ein gemeinsames, vegetarisches Mittagessen gehörte, laut Landratsamt zudem als "Dankeschön" an die Beteiligten gedacht.

Die Initiative 29+ + kann schon jetzt als Erfolg gewertet werden. Nachdem die Kreisräte die im Jahr 2006 entworfene Energievision beerdigt hatten, entwarfen sie den Plan, gemeinsam mit Bürgern, Unternehmen und Experten eine echte Wende zu entwickeln. Zehn Fachworkshops wurden seit Beginn des Jahres abgehalten, zwei Arbeitsgruppen für Unternehmen diskutierten Einsparpotenziale, 40 Kinder und Jugendliche beteiligten sich, acht Abendveranstaltungen erreichten mehr als 2000 Landkreisbürger.

Herausgekommen sind im vergangenen halben Jahr mehr als 300 Maßnahmenideen, die in den einzelnen Workshops besprochen und bewertet wurden - am Ende blieben 57 konkrete Maßnahmen übrig, die nun konkret weiterverfolgt werden sollen. Für die Kreispolitiker fängt die eigentliche Arbeit also erst an.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: