Grünwald:Angst vor Flüchtlingen

Grünwalder Mütter schreiben Brief an Bürgermeister

300 junge Männer in der Traglufthalle - so hatten sich die Grünwalder das nicht vorgestellt. "Anders als auf dem Bürgerinfoabend im Oktober kommuniziert", heißt es in einem offenen Brief von Eltern an Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU), seien in der Traglufthalle keine Familien untergebracht. Und das habe Folgen. "Unsere Töchter und Söhne und übrigens auch Mütter wurden in den letzten Wochen mehrfach von jungen, männlichen Flüchtlingen verbal belästigt", heißt es in dem von Claudia Reichenberger formulierten Brief - ihr zufolge durch deutliche Anzüglichkeiten.

"Es ist nichts Schwerwiegendes passiert, aber muss immer erst etwas passieren, bevor gehandelt wird?", so die Frage der Grünwalder Mutter. Man lasse die Kinder nicht mehr alleine zur Straßenbahnhaltestelle gehen, auch nicht zum Sport oder zu Freunden um die Ecke. "Spätestens seit der Silvesternacht haben Frauen massive Ängste", schreibt Reichenberger. Dass die Polizei im Isar Anzeiger Bürgern mit Strafanzeige drohe, sollten sie Gerüchte verbreiten, empfinden die Unterzeichner des Briefes als Drohung. "Wollen die uns einschüchtern?" "Falls ihr auch Angst um eure Kids habt, bitte morgen früh vor der Grundschule zum Unterschreiben kommen", rief Reichenberger am Mittwoch Eltern auf. Darauf bildete sich am Donnerstag eine lange Schlange zum Unterzeichnen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: