Grasbrunn:Streit um Busparkplatz

Verwaltungsgericht muss über Verbot entscheiden

Mehr Busse im Nahverkehr finden die meisten Menschen gut, doch vor der Haustür stehen haben will sie kaum jemand. Aus diesem Grund beschäftigt ein Streit um einen Busparkplatz in Grasbrunn das Verwaltungsgericht. Seit der Feinkosthersteller Kugler nach Parsdorf umgezogen ist und auf dem einstigen Firmengelände Wohnungen und Doppelhäuser stehen, dient der frühere Kundenparkplatz östlich der Lehnerstraße als Busparkplatz - zum Leidwesen der neuen Anwohner. Nun wurde dieser Busparkplatz zwar nie von den Behörden genehmigt und das Landratsamt München hat inzwischen auch die weitere Nutzung untersagt, doch der Grundstückseigentümer, der die Fläche an ein Busunternehmen der Deutschen Bahn vermietet hat, klagt gegen die Verfügung des Landratsamts vor dem Verwaltungsgericht.

In dem Streit stellt sich die Gemeinde Grasbrunn auf die Seite des Landratsamts. Mit der Überplanung des einstigen Betriebsgeländes sei der Parkplatz "gegenstandslos" geworden. Wegen der zu erwartenden Emissionsbelastung sei zudem ein Konflikt mit den Nachbarn zu erwarten. Für den Fall einer Legalisierung des Busparkplatzes befürchtet man im Rathaus außerdem Auflagen wie den Bau von Pausenräumen, Sanitäranlagen und womöglich gar eines Waschplatzes, listete Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf. Hannes Bußjäger (FWG) und Max Walleitner (Grüne) wiesen auf mögliche Gefahren für Grundwasser und Umwelt hin. Die Rasengittersteine auf dem Parklatz entsprächen nicht den Anforderungen an einen Busbetriebshof.

Anders Paul König: Wenn das Busunternehmen seine Busse nicht nach Betriebsschluss dort zusammenziehe, dann parkten diese an Straßenrändern, warnte der CSU-Gemeinderat. Vor einem solchen "Wildwuchs" dürfe man nicht die Augen verschließen. Letztlich aber hat die Gemeinde ohnehin keinen Einfluss auf die Entscheidung des Gerichts. "Wir sind nur Zuschauer", sagte Korneder.

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