Grasbrunn:Rolle vorwärts

Grasbrunn: Zu klein: die Turnhalle an der Grundschule in Neukeferloh. Deshalb soll für die Schule und den TSV eine neue Halle gebaut werden.

Zu klein: die Turnhalle an der Grundschule in Neukeferloh. Deshalb soll für die Schule und den TSV eine neue Halle gebaut werden.

(Foto: Claus Schunk)

Eine Bedarfsanalyse zeigt, dass Grasbrunn sehr wohl eine neue Turnhalle benötigt. Die Finanzierung ist aber noch offen

Von Christoph Hollender, Grasbrunn

Eine neue Sporthalle in Grasbrunn kann Wirklichkeit werden. Der TSV würde sie genauso gerne haben wie andere Vereine, und auch die Grundschule Neukeferloh könnte davon mehrfach profitieren. Bürgermeister Klaus Korneder (SPD), der sich lange Zeit gegen ein solches Millionenprojekt gewehrt hatte und argumentierte, die Gemeinde könne sich eine neue Turnhalle nicht leisten, gibt sich nun offener. Es zeige sich, sagte der Rathauschef bei einer Arbeitskreissitzung der Gemeinderäte, dass die Halle gewollt sei und rasch umgesetzt werden solle. Die Zahlen und Fakten, die den Gemeinderäten seit Dienstagabend bekannt sind, belegen, dass der Bedarf an einer neuen, größeren Sporthalle da ist. Bereits der TSV und die Grundschule in Neukeferloh würden die Halle mit ihrem Angebot nahezu vollkommen ausnutzen. Hinzu käme, so der TSV-Vorsitzende Ulrich Hammerl, dass viele Sportarten bisher in der Gemeinde nicht angeboten würden, weil schlichtweg der Platz fehle. Das wiederum könnte sich mit einer neuen Halle ändern, womit letztendlich wiederum der Bedarf zusätzlich steige.

Auch die Grundschule könnte von einer neuen Halle profitieren, sofern diese in Neukeferloh und direkt neben der Schule gebaut wird. "Durch die Planung eines Ganztagszuges entstünde weiterer Raumbedarf für eine Mensa und weitere Gruppenräume", sagte Bürgermeister Korneder. Weil dann mehr Grundschulkinder zu betreuen seien, könnte mit zusätzlichen Nebenräumen an oder in der Sporthalle auch die Mittagsbetreuung der Schule erweitert werden. Das käme der Schule natürlich zugute, sagte Konrektorin Angelika Lange. Könnte doch Sportunterricht am Nachmittag dann vermieden werden.

Einig sind sich die meisten Gemeinderäte über die Größe der Halle: Mit 45 Metern Länge, einer Breite von 27 Metern und einer Höhe von sieben Metern sind Volleyball und Fußball möglich. Noch nicht geklärt ist dagegen, ob die Halle nur einmal unterteilt werden soll oder eine Dreifachturnhalle nötig ist. Auch die Finanzierung ist noch offen, konkrete Gespräche darüber gab es nicht. Einer groben Schätzung nach könnte eine Halle in der angepeilten Größe rund fünf Millionen Euro kosten.

Bürgermeister Korneder kündigte jedoch bereits an, dass die Gemeinde das Projekt nicht alleine finanzieren könne. Insbesondere der TSV, aber auch andere Vereine, die die Halle nutzen wollten, sollten daher zur Kasse gebeten werden. Korneder kann sich etwa eine stundenweise Nutzungsgebühr vorstellen. TSV-Kassier Uwe Conle erklärte im Arbeitskreis, sein Verein sei für vieles offen und bereit, sich an den Kosten zu beteiligen. Die Mitgliedsbeiträge seien bereits im vergangenen Jahr erhöht worden, um größere Rücklagen zu bilden. Zusätzlich kann die Gemeinde auf eine Förderung der Halle durch den Freistaat hoffen. Wegen der begrenzten Schülerzahlen allerdings nur in Höhe eines Drittels der Baukosten.

Von dem Vorschlag des dritten Bürgermeisters Michael Hagen (CSU), einen neue Sporthalle inklusive neuer Schule nahe dem Sportpark zu bauen, zeigten sich die Gemeinderäte wenig angetan. Thomas Michalka, Fraktionsvorsitzender der Bürger für Grasbrunn (BFG), sagte: "Dieser Vorschlag ist völlig irrsinnig und wäre eine wirtschaftliche Katastrophe." Hagen verteidigte seine, wie er sagte, "Vision": Ein solches Großprojekt könne aus den Einnahmen durch den Verkauf des Grundstücks in Neukeferloh finanziert werden, auf dem jetzt Schule und Turnhalle stehen. Der CSU-Politiker schätzte diese auf 20 Millionen Euro oder mehr. Bürgermeister Korneder sagte, er wolle "diese Gedanken nicht weiter verfolgen". Im Juli wollen die Gemeinderäte über die Finanzierung beraten. Dann wollen sie auch Hallen in Vaterstetten und Höhenkirchen-Siegertsbrunn besichtigen.

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