Grasbrunn:Rathaus-Umbau steht auf der Kippe

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Erweitern oder in neue Räume umziehen? Das Rathaus der Gemeinde Grasbrunn wird zu eng. (Foto: Schunk)

Grasbrunns Bürgermeister will lieber eine Immobilie kaufen anstatt in der alten Feuerwehrgarage Büros einzurichten

Von Christoph Hollender, Grasbrunn

Der geplante und vom Gemeinderat bereits beschlossene Umbau des Grasbrunner Rathauses könnte gekippt werden. Wie Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) sagte, ist die Verwaltung an einer frei werdenden Immobilie in Neukeferloh interessiert. In diese könnten einige Büros der Gemeindeverwaltung umziehen. Der Ausbau des Rathauses an der Lerchenstraße würde damit überflüssig. Bisher sollten in der ehemaligen Feuerwehrgarage im Erdgeschoss des Rathauses neue Büros entstehen.

Welches Gebäude die Gemeinde im Auge hat, will der Bürgermeister momentan noch nicht verraten. Die Verwaltung verhandle derzeit mit dem Eigentümer der Immobilie. Laut Korneder wissen nicht einmal die Gemeinderäte von den Gesprächen. Einem eventuellen Erwerb der Immobilie, der im Sommer anstehen könnte, müsste der Gemeinderat aber natürlich erst noch zustimmen. Der Beschluss zum Umbau des Rathauses müsste in diesem Fall vom Gemeinderat wieder rückgängig gemacht werden. Was dann aus der leer stehende Feuerwehrgarage wird, ist offen. Es gibt aber Überlegungen. Die CSU hatte im Wahlkampf hier mal ein Café ins Gespräch gebracht.

Dass die Verwaltung mehr Platz braucht, steht für Korneder außer Frage. Der Sitzungssaal im ersten Stock solle vergrößert und eine vorgelagerte Terrasse gebaut werden. Unter dem Sitzungssaal sollten bisher neuen Büros entstehen. Das Untergeschoss steht leer, seit die Feuerwehr voriges Jahr in ihr neues Gerätehaus am Grasbrunner Weg umgezogen ist. Zirka 830 000 Euro hat die Gemeinde bereits für den Ausbau im Haushalt eingeplant.

Die Freien Wähler um Hannes Bußjäger monierten damals die Pläne. Das Geld solle besser in andere Projekte wie eine neue Turnhalle investiert werden. Auch die Bürger für Grasbrunn (BfG) und ihr Fraktionsvorsitzender Thomas Michalka, hielten das Projekt für überzogen. Korneder verwies dagegen auf den von der Mehrheit aus SPD und CSU getragenen Gemeinderatsbeschluss für den Umbau. Er selbst habe sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und "gut überlegte Pläne". Sein Vorschlag: Zwei ausgelagerte Abteilungen - die Gemeindewerke Grasbrunn und die Projektentwicklungs-GmbH - hier zusammen zu führen. Derzeit sind die Büros beider Einrichtungen in Grasbrunn am St.-Ulrich-Platz 4 untergebracht und damit "weit weg vom Rathaus und den benötigten Unterlagen", wie Korneder beklagt. Das Gebäude in Grasbrunn, in dem jetzt die Gemeindewerke Grasbrunn und die Projektentwicklungs-GmbH untergebracht sind, sollen nach Korneders Willen anschließend zu einer Wohnung umgestaltet werden. Dort könnten dann beispielsweise Asylbewerber unterkommen.

Die Verhandlungen der Gemeinde mit dem Besitzer der zum Verkauf stehenden Immobilie in Neukeferloh scheinen jedenfalls gut zu laufen, wie Korneders Worten zu entnehmen ist. Natürlich würden der Kauf des Gebäudes und dessen Umbau "um einiges teurer werden, als der bisher geplante Umbau des Rathauses", räumt der Rathauschef ein. Doch er sieht in dem möglichen Erwerb eine "große Chance".

Ob das die Gemeinderäte auch so sehen, wird sich noch im Mai zeigen - dann will Korneder das Thema ins Gremium einbringen und diskutieren lassen. Er hofft sogar noch vor den Sommerferien auf eine Entscheidung - schließlich dränge die Zeit. Doch egal wie sich der Gemeinderat entscheidet: Das Rathaus wird mehr Platz bekommen. Wo, bleibt vorerst ungewiss.

© SZ vom 20.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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