Grasbrunn:Mehr Platz für die Großen

Hortgruppe ersetzt in Neukeferloh Kindergartengruppe

Von Lars Brunckhorst, Grasbrunn

Eltern aus Neukeferloh, die ihr Kind von Herbst an in den Kindergarten schicken wollen, werden zum Teil weitere Wege in Kauf nehmen müssen. Die Gemeinde Grasbrunn löst zum September in ihrer Einrichtung Kinderwelt eine Kindergartengruppe auf. Anlass ist zum einen, dass die Erzdiözese München und Freising im Kinderhaus St. Christophorus die Mischgruppe für Vorschul- und Hortkinder einstellt. Dadurch fallen im Herbst Nachmittagsplätze für Schulkinder weg. Weil zum anderen die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Schüler steigt, richtet die Gemeinde zum Schuljahreswechsel eine neue Hortgruppe in der Kinderwelt ein - zu Lasten des Kindergartens.

Damit gibt es in Neukeferloh künftig weniger Kindergartenplätze. Zwar ist die Anmeldung noch nicht abgeschlossen, klar scheint aber schon jetzt, dass nicht alle Eltern wie gewünscht ihr Kind in der Kinderwelt werden unterbringen können. Man werde Eltern gegebenenfalls an den katholischen Kindergarten St. Christophorus oder an das Kinderhaus in Harthausen verweisen, sagte Hauptamtsleiterin Nicole Zeh diese Woche im zuständigen Gemeinderatsausschuss. In Harthausen etwa sind in diesem Jahr 20 Kindergartenplätze nicht belegt. Für Familien aus Neukeferloh, dem mit Abstand größten Ortsteil der Gemeinde, bedeutet das zwar deutlich weitere Fahrtwege, die Gemeinde würde aber dennoch ihrer Verpflichtung nachkommen, jedem Kind ab drei Jahren einen Kindergartenplatz anbieten zu müssen.

In Grasbrunn ist seit einigen Jahren wie in vielen Gemeinden eine Entwicklung zu beobachten: "Die Kapazitäten in den Kindergärten sind zu hoch, aber in Krippen und Horten zu knapp", wie Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) im Hauptausschuss des Gemeinderats sagte. So werden in der Gemeinde zum nächsten Schuljahr trotz neuer Hortgruppe und ausgebauter Mittagsbetreuung nicht alle Familien berücksichtigt werden können. Für 72 Schulanfänger stehen nur 44 freie Plätze am Nachmittag zur Verfügung.

SPD-Gemeinderat Ulrich Haimerl veranlasste dies im Ausschuss einmal mehr, Ganztagsklassen ins Gespräch zu bringen. "Der Hort wird wachsen, solange es keine Ganztagsschulen gibt", prophezeite Haimerl. Laut Bürgermeister Korneder wurde seitens Schule und Eltern bisher nicht der Wunsch nach Ganztagsklassen geäußert. Die Gemeinde will mit der neuen Schulleiterin aber noch mal klären, ob Bedarf besteht. In diesem Fall kämen auf die Gemeinde aber erhebliche Kosten zu: Um Ganztagsunterricht an der Grundschule einzuführen, wären neue Räume, eine Mensa und zusätzliches pädagogisches Personal notwendig.

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