Grasbrunn:Der lange Weg zur Turnhalle

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Neubau in Grasbrunn ist frühestens im August 2020 fertig

Von Lars Brunckhorst, Grasbrunn

Die Latte liegt immer noch hoch, aber Grasbrunn nimmt immerhin langsam Anlauf. In den nächsten Monaten will die Gemeinde klären, wie groß eine neue Sporthalle werden soll, wo genau sie am besten errichtet wird und vor allem was sie kosten darf und wie sie finanziert werden kann. Eines aber ist sicher: Bis sich Schule und TSV über eine neue Halle freuen können, wird es mindestens bis August 2020 dauern.

Der Arbeitskreis Turnhalle, in dem Vertreter des Gemeinderats, der Schule und des TSV versammelt sind, ließ sich diese Woche von einem auf Turnhallenbau spezialisierten Architekten und einem Projektsteuerer die unterschiedlichen Möglichkeiten aufzeigen. Dabei wurde klar: Aus schulischen Gesichtspunkten ist nur eine sogenannte Einfachturnhalle erforderlich. Allein diese ist nach heutigen Vorgaben mit 15 mal 27 Metern - also 405 Quadratmetern - größer als die bestehende alte Halle, die nur 12 mal 24 Meter misst.

Um dem TSV aber ein breites Spektrum an Sportarten zu ermöglichen, wäre zumindest eine sogenannte Zweieinhalbfachhalle mit 44 mal 22 Metern - also 968 Quadratmetern - notwendig und außerdem sieben statt fünfeinhalb Metern Höhe. Dann könnten auch Sportarten wie Basketball und Volleyball auf Wettkampfniveau betrieben werden sowie etwa rhythmische Sportgymnastik und Trampolinspringen. Eine solche Halle würde auch ermöglichen, dass der komplette Schulsportunterricht am Vormittag stattfinden könnte, Nachmittagssportstunden wie derzeit entfielen. Zugleich wäre die Halle immer noch günstiger als eine klassische Dreifachhalle. Vertreter des TSV äußerten in der Sitzung des Arbeitskreises, dass sie sich eine solche Halle wünschten.

Die Entscheidung über die Größe wird zuletzt vor allem von den Kosten abhängen. Allein Zweieinhalbfachhallen, wie sie Martin Eisenberger von der Planungsgruppe Strasser GmbH in Traunstein, der als Experte an der Arbeitskreissitzung teilnahm, etwa in Waging und Rimsting gebaut hat, kosten vier bis viereinhalb Millionen Euro. Da Grasbrunn aufgrund seiner Steuerkraft nicht mit staatlichen Fördermitteln rechnen kann, sondern allenfalls mit einem Zuschuss durch den Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV), wird die Gemeinde auf schätzungsweise annähernd vier Millionen Euro sitzen bleiben.

Bevor der Gemeinderat über die Größe befindet, wird der Arbeitskreis in einer weiteren Sitzung über den genauen Standort beraten. Dieser wird, so viel wurde in der jüngsten Sitzung klar, an der Schule liegen. Konrektorin Angelika Lange und TSV-Chef Ulrich Haimerl machten deutlich, dass nur ein Neubau an der Leonhard-Stadler-Straße infrage komme. Vorschläge, die Halle etwa am Sportpark zwischen Neukeferloh und Grasbrunn zu errichten, dürften damit vom Tisch sein.

Offen ist dagegen, wo auf dem Schulgrundstück die Halle errichtet werden könnte. Haimerl schlug vor, neben dem Pausenhof und den Sportanlagen auch Flächen, die durch eine Verlegung des Wertstoffhofs und eine Verschwenkung der Leonhard-Stadler-Straße infrage kämen, in die Überlegungen einzubeziehen. Benötigt werden immerhin 4000 Quadratmeter, für eventuelle Parkplätze sogar deutlich mehr. Auf jeden Fall wird die neue Halle nicht an selber Stelle wie die alte entstehen. Diese abzureißen und Schulsport und Vereinssport während der Bauphase in umliegende Hallen oder gar ein Provisorium zu verlegen, schloss der Arbeitskreis aus.

Wenn letztlich also auch nach der jüngsten Arbeitskreissitzung noch viele Fragen offen blieben, so konnte der von der Gemeinde hinzugezogene Projektmanager den Mitgliedern zumindest einen Zeitplan aufzeigen: Planungsbeginn könnte demnach im zweiten Quartal 2018 sein, Baubeginn im Frühjahr 2019. Eine Inbetriebnahme wäre folglich frühestens zum Schuljahresbeginn 2020/2021 möglich - vorausgesetzt, die nötigen Entscheidungen und Genehmigungen fallen rasch. Und die Gemeinde springt und reißt dabei die Latte nicht.

© SZ vom 02.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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