Gräfelfing:Beharrlich gegen Barrieren

Gräfelfing: Frauke Schwaiblmair ist die neue Vorsitzende des Behindertenbeirats im Landkreis. Die Psychologin strebt auch eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Münchner Behindertenbeirat an.

Frauke Schwaiblmair ist die neue Vorsitzende des Behindertenbeirats im Landkreis. Die Psychologin strebt auch eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Münchner Behindertenbeirat an.

(Foto: Claus Schunk)

Frauke Schwaiblmair leitet Behindertenbeirat im Landkreis

Barrierefreie Wohnungen, Abbau von Hindernissen im Straßenverkehr für Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderte, bessere Bedingungen für Menschen mit Hörbehinderung - Frauke Schwaiblmair kann eine Menge Themen aufzählen, denen sich der Behindertenbeirat im Landkreis künftig widmen möchte. Die Kreisrätin der Grünen aus Gräfelfing ist neue Vorsitzende des ehrenamtlichen Gremiums, das 2012 installiert wurde. Schwaiblmair ist Psychologin und Musiktherapeutin und arbeitet schon lange ehrenamtlich mit Menschen mit geistiger Behinderung. Im Behindertenbeirat ist sie von Anfang an dabei, zuletzt als stellvertretende Vorsitzende. Nun bildet sie zusammen mit ihren Stellvertretern Gudrun Tomlinson und Werner Graßl das neue Leitungsteam und plant, den 2015 erarbeiteten Aktionsplan im Landkreis umzusetzen. Insgesamt gehören dem Beirat 37 Mitglieder an, Menschen mit Behinderung und Vertreter von Organisationen aus dem Bereich.

Ein wichtiges Anliegen des Gremiums ist es, die Menschen im Landkreis und die Kommunen für die Probleme der Betroffenen zu sensibilisieren und Barrieren im öffentlichen Raum abzubauen. Dass Kopfsteinpflaster auf Behindertenparkplätzen eben nicht der geeignete Belag ist, oder dass gerade bei Wohnraum mehr Initiative nötig ist. Denn Menschen mit Behinderung sind "deutlich häufiger von Armut bedroht", wie Schwaiblmair sagt. Deswegen sei es so wichtig, nicht nur barrierefreie Wohnungen zu bauen, sondern sie auch günstig zur Verfügung zu stellen. Schwaiblmair erlebt oft, was alles fehlt oder nicht funktioniert. Wie beim Turnhallenbau, bei dem extra Plätze für Rollstuhlfahrer auf der Tribüne ganz hinten angelegt wurden. "Bei einer Sportveranstaltung springen die Leute aber oft auf", erzählt sie, deswegen wäre ein Platz in der ersten Reihe von Vorteil. Allerdings ist das erst den Betroffenen aufgefallen.

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