Gewerbepläne:Haarer fürchten noch mehr Verkehr

Die Gewerbepläne bei den Nachbarn treiben den Haarern die Sorgenfalten auf die Stirn. Nach wie vor hält sich die Gemeinde Schritte gegen die Ausweisung eines Gewerbegebiets im Grasbrunner Ortsteil Keferloh offen. Derzeit liegt die Sache zur Prüfung beim Anwalt. Grasbrunn hat zuletzt die Flächennutzungsplanänderung beschlossen, um ein gut vier Hektar großes Gewerbegebiet an der B 471 möglich zu machen. Haar freilich sieht den schützenswerten Charakter des Weilers Keferloh an seiner Ortsgrenze bedroht und befürchtet insbesondere, dass zusätzlicher Verkehr auf die ohnehin stark befahrene Kreuzung der B 471 zur B 304 zurollt. Ähnliche Szenarien werden in den nordöstlichen Bereichen Haars erwartet, wenn Vaterstetten seine Gewerbepläne nördlich der Passauer Autobahn umsetzt.

Dort sollen auf einem 40 Hektar großen Areal einmal 1800 Beschäftigte arbeiten. Vaterstetten hofft, ein Logistikzentrum des Autobauers BMW ansiedeln zu können. Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) sagte dazu nun, man verfolge das mit großer Aufmerksamkeit. 80 Prozent der Arbeitskräfte im Vaterstettener Gewerbegebiet werden laut einer Studie aus südlicher Richtung dorthin zur Arbeit fahren, 20 Prozent aus nördlicher. Haar werde auf jeden Fall betroffen sein. Auch die Pläne für eine Umfahrung von Parsdorf spielten da mit hinein. Die Anbindung an den Haarer Ortsteil Ottendichl sei unmittelbar gegeben. Aus Müllers Sicht spricht all das auch für eine Autobahnparallele, die den Verkehr von der B 471 durch Ottendichl wegbringen soll. Die vom Landratsamt in Auftrag gegebene Studie für den Bau einer solchen Entlastungsstraße läuft. Haar habe gebeten, informiert zu werden, sobald es Ergebnisse gebe, sagt Müller.

© SZ vom 26.06.2018 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: