Geothermie:SPD will Erdwärme Grünwald aufteilen

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Die Geothermie-Anlage "Laufzorn" der Erdwärme Grünwald GmbH in Oberhaching-Laufzorn. (Foto: Angelika Bardehle)

Eine zweite Gesellschaft soll helfen, die Risiken zu minimieren.

Von Claudia Wessel, Grünwald

Die Erdwärme Grünwald GmbH soll in zwei Gesellschaften aufgeteilt werden, eine Produktions- und Liefergesellschaft sowie eine Netz- und Vertriebsgesellschaft. Das fordert die SPD-Fraktion in einem Antrag, den der Gemeinderat am Dienstag, 21. November, behandeln könnte (Sitzungsbeginn: 19 Uhr). Verpflichtet ist die Verwaltung dazu nicht, sie könnte das Thema auch aufschieben. Nach dem Willen der SPD soll die Verwaltung beauftragt werden, die für die Aufteilung notwendigen Schritte unter Mithilfe von Experten schnell darzustellen, um den Gemeinderäte eine Entscheidungshilfe zu geben.

Eine Teilung würde etwa die Übernahme des Stromnetzes möglich machen

"Aus Gründen der Transparenz" sei eine solche Aufteilung notwendig, argumentieren Achim Zeppenfeld und Edith Wassermann von der SPD-Fraktion. Bleibe es bei einer Gesellschaft, die zu gegebenenfalls mehr als 50 Prozent an der Produktionsgesellschaft Unterhaching beteiligt ist und bei der die Grenze von einer Viertelmilliarde an Gesamtinvestitionen bald überschritten werde, so Zeppenfeld, sei es für die Gesellschafter und deren Aufsichtsgremien nicht mehr nachzuvollziehen, "welche Investitionen sinnvoll und welche Gewinne und Verluste die nächsten Jahre zu erwarten sind".

Viele problematische Felder sind laut SPD zu beachten: die finanzielle Situation der Geothermie-Produktionsgesellschaft Unterhaching, die Mehrkosten für den Netzausbau, die nötigen weiteren Investitionen für eine stabile Wärmeversorgung, eine mögliche neue Bohrung, der Bau einer neuen Förderanlage sowie bald auch die ersten Sanierungskosten.

Diese Herausforderungen machten die Teilung notwendig, argumentiert die SPD: "Nur so ist es den Gesellschaftern, den Geschäftsführern und dem Aufsichtsgremium möglich, das Unternehmen sinnvoll zu steuern und Gefahren rechtzeitig zu erkennen und abzuwenden." Eine Aufteilung ermögliche außerdem die Erschließung weiterer Geschäftsfelder, etwa eine mögliche Übernahme des Stromnetzes und vieles mehr.

In der vergangenen Woche hatte bereits die FDP-Fraktion in einem Antrag gefordert, eine Sondersitzung des Gemeinderats zur finanziellen Situation der Erdwärme einzuberufen. Anlass war die Abschaltung des Kalina-Kraftwerks in Unterhaching wegen technischer Probleme.

© SZ vom 14.11.2017 / cw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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