Gastronomie:Scharfe Auflagen für den Wirt

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Das neue Ortszentrum: Vor dem Landgasthof Brunnthal wird es einen Marktplatz und einen Biergarten geben. Ob dort Ayinger Bier ausgeschenkt wird oder Paulaner, das ist noch offen. (Foto: Claus Schunk)

Brunnthal einigt sich mit dem künftigen Pächter des Landgasthofs in der Ortsmitte

Von Bernhard Lohr, Brunnthal

Der Schock saß tief. Kurz vor Abschluss des Pachtvertrags mit dem neuen Wirt des Landgasthofs und Hotels Brunnthal stand alles wieder in Frage. Doch mittlerweile scheinen die Zweifel am Kandidaten ausgeräumt zu sein, die er selbst durch seinen verheimlichten Abschied als Wirt der Penzberger Stadthalle gesät hatte. Die Gemeinde Brunnthal und Rudolf Schall haben sich zusammengerauft. Der Vertrag wurde schärfer gefasst, damit die Gemeinde mit ihrem Wirt keine bösen Überraschungen erlebt. Schall sagt auf Nachfrage, in Kürze würden die Unterschriften unter das Papier gesetzt. Bürgermeister Stefan Kern (CSU) bestätigt das.

Für die relativ kleine Gemeinde ist der Bau der Ortsmitte mit Gasthof, Hotel, Wohnungen und Gewerbeflächen ein Abenteuer. Dabei scheinen die viel diskutierten Risiken beim Bau selbst und bei den Kosten nun unter Kontrolle zu sein. Im Gemeinderat trugen am Mittwoch Planer vor, dass die Kostensteigerungen mit 830 000 Euro im zu erwartenden Rahmen lägen. 11,3 Millionen Euro seien kalkuliert. Auch schreite der Bau trotz einiger Probleme mit Firmen voran. Der geplante Eröffnungstermin am 26. April 2019 stehe.

Als größte Baustelle erwies sich für das Rathaus zuletzt sowieso die Frage, wer Gasthof und Hotel führen soll. Nach einem aufwendigen Ausschreibungsverfahren hatte man sich intern bereits auf Schall und seine Ehefrau festgelegt. Doch dann wurde bekannt, dass sich der erfahrene Wirt mit der Penzberger Stadtverwaltung völlig überworfen hat, weil er ohne etwas zu sagen den Betrieb der Stadthalle an eine Nachfolgerin übertragen hat. Schall sagt, dieses Vorgehen sei "im Nachhinein betrachtet ein Fehler" gewesen. In Brunnthal habe man in seinem Verhalten "ein Problem" gesehen. Nun wurde das Vertrauen dadurch wieder hergestellt, dass im Vertrag nachgebessert wurde. Schall sagt, er und seine Frau würden nun persönlich stärker in Haftung genommen. "Das ist sehr scharf geregelt." Er habe aber nichts zu verbergen und damit kein Problem.

Das Lokal übrigens soll "Kitz" heißen, in Anspielung auf Kitzbühel und auch auf das Rehkitz, also die Jagd im Bereich des Hofoldinger Forsts. Als Partner kommen laut Schall die Brauerei Aying oder Paulaner in Frage. Um die Einrichtung der Gaststätte im alpenländischen Stil will sich Schall auf eigene Rechnung kümmern. Mit der Möblierung der Hotelzimmer beauftragt die Gemeinde einen Planer, der eine europaweite Ausschreibung vorbereitet. 240 000 Euro sind dafür im Kostenplan enthalten.

© SZ vom 13.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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