Ausbau im Nahverkehr:Vision vom S-Bahn-Nordring

S-Bahn Züge in München, 2008

Auf die Schiene setzen die Teilnehmer der Verkehrskonferenz aus den Landkreisen München, Dachau und Freising sowie der Stadt.

(Foto: Robert Haas)

Drei Landkreise und die Landeshauptstadt diskutieren auf der zweiten Verkehrskonferenz über Vorschläge zur Zusammenarbeit.

Von Viktoria Großmann, Garching/Unterföhring

Gemeinsam den Verkehr im Großraum München zu steuern, haben sich die Landkreise München, Dachau, Freising und die Landeshauptstadt zur Aufgabe gemacht. Wichtig ist ihnen, dass die Pendlerströme auch zwischen Dachau und Garching oder Unterschleißheim und Unterföhring fließen können, was etwa mit einer S-Bahn-Nordumfahrung besser gelingen könnte.

Aber auch der Landkreis übergreifende Straßenausbau ist Thema einer zweiten Verkehrskonferenz München-Nord. Am heutigen Dienstag sollen im Dachauer Ludwig-Thoma-Haus Ideen und Probleme weiterdiskutiert werden, die bei der ersten Konferenz im Oktober aufgebracht wurden. Zu den Referenten und Zuhörern wird auch Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) gehören.

Das Ziel ist eine bessere Zusammenarbeit

Entstanden ist die Zusammenarbeit der Landkreise und Kommunen aus der Wohnungsbaukonferenz, zu der Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) vor einem Jahr Landräte und Bürgermeister aus dem Umland eingeladen hatte. Der Dachauer Landrat Stefan Löwl (CSU) hatte dann den Vorsitz der Verkehrskonferenz übernommen. Beim ersten Treffen hatten die Teilnehmer eine sogenannte Dachauer Erklärung verabschiedet - eine kurze Absichtserklärung der Kommunen, sich in Bauprojekten besser abzustimmen und zusammenzuarbeiten.

Ständig wachsende Einwohnerzahlen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze verursachen immer mehr Verkehr auf Straße und Schiene. Ein Arbeitskreis wurde gebildet und beauftragt, Vorschläge zur konkreten Zusammenarbeit zu entwickeln. Diese sollen am Dienstag diskutiert werden.

BMW will den S-Bahnausbau

Zu den Referenten wird wie bereits im Oktober und wie in der Wohnungsbaukonferenz ein Vertreter von BMW gehören. Der Automobilhersteller beabsichtigt, sein Forschungs- und Innovationszentrum in Milbertshofen auszubauen, 15 000 Menschen könnten dann allein an diesem Standort arbeiten. Seit jeher verbindet BMW damit Forderungen nach einem Ausbau von sowohl U- als auch S-Bahn-Linien. Ein S-Bahn-Nordring, wie er bei der ersten Verkehrskonferenz vorgestellt wurde, könnte von Olching über Milbertshofen und Freimann bis Trudering führen.

Ein weiteres Thema ist der Bau eines Radschnellwegenetzes Richtung München. Der Kreis Dachau erarbeitet zudem einen eigenen Verkehrsentwicklungsplan. Ziel ist es dabei auch, den Autoverkehr und öffentlichen Nahverkehr besser aufeinander abzustimmen. Zusätzlich zu den interkommunalen Aktivitäten erarbeitet man in Dachau ein Verkehrskonzept für 17 Kommunen, zu dem auch eine Datenerhebung mittels Bürgerbeteiligung gehört. Inhaltlich geht es um neue Straßen sowie die Vernetzung mit dem öffentlichen Nahverkehr.

Der Landkeis München hat eine Studie in Auftrag gegeben

Im Landkreis München hat man das Zürcher Unternehmen Ernst Basler und Partner mit einer solchen Studie beauftragt, auch hier liegt ein Schwerpunkt auf Intermobilität, also dem Zusammenspiel von mindestens zwei Verkehrsarten. Beim zweiten anvisierten Projekt, den Radschnellwegen, ist der Landkreis Freising in der erweiterten Potenzialanalyse enthalten. So hat der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum anhand des Bestands an Arbeitsplätzen Bedarf für eine Radschnelltrasse von Hallbergmoos nach Ismaning und weiter bis Unterföhring an der Münchner Stadtgrenze festgestellt.

Auch eine Strecke von Neufahrn über Dietersheim bis zum Forschungszentrum Garching können sich die Planer vorstellen. Für eine der ins Auge gefassten Pilotstrecken hat es aber nicht gereicht.

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