Garching/München:Seilbahn-Idee fällt durch

Verbindung nach Garching im Münchner Norden nicht beliebt

Damit dürfte die Idee einer Seilbahn für den Münchner Norden endgültig begraben sein: Nach dem Bezirksausschuss Milbertshofen/Am Hart hat sich nun auch der für Feldmoching-Hasenbergl in seiner Sitzung am Dienstagabend mehrheitlich gegen den Bau einer solchen Bahn über die Nordhaide ausgesprochen. Schon der Münchner Stadtratsausschuss für Stadtplanung hatte den Vorschlag als "wirtschaftlich nicht tragfähig" abgelehnt und daraufhin die beiden beteiligten Bezirke um Stellungnahme gebeten.

Die Grünen im Münchner Stadtrat hatten im vergangenen Herbst angeregt, eine Seilbahn von Garching-Hochbrück zur U-Bahn-Station Dülferstraße zu installieren, um das öffentliche Nahverkehrssystem zu ergänzen und die Standorte TU München und BMW-Forschungszentrum zu verbinden. Im Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl zählte Christine Lissner (Grüne) die Vorteile auf. So würde die Fahrtdauer der Seilbahn etwa 15 Minuten betragen und damit nur halb so lang wie die Fahrt mit dem Bus. Auch die Anschaffungskosten seien im Vergleich zu denen einer Straßenbahn nur halb so hoch. Lissner plädierte dafür, die Idee trotz des negativen Votums der Stadtplaner prüfen zu lassen. Ihr zusätzlicher Vorschlag: Die Verbindungspunkte anders zu legen, nämlich von Fröttmaning bis "Am Hart". Lissners Parteifreundin Birgit Trautner verlangte außerdem, dass der Entwurf der Stadtplaner ergänzt werden sollte, nämlich um die Prüfung der Wirtschaftlichkeit und des möglichen CO₂-Ausstoßes.

Reinhard Bauer von der SPD lehnte es dagegen ab, die Bezirksnachbarn mit einer Entscheidung pro Seilbahn zu überrumpeln, das sei nicht sinnvoll. Ähnlich wie in der Absage der Stadtplaner hielt es auch sein Parteifreund Klaus Mai für keine Verbesserung der Mobilität, wenn mehrere Umstiege zwischen U- und Seilbahn notwendig wären. Zuletzt scherzte das Gremium über den "Seilbahnersatzverkehr", als sich die Frage stellte, was passieren würde, wenn es bei der Bahn zum Problemen käme. Nur die beiden Grünen stimmten schließlich gegen die Absage. Im Januar hatte schon der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur des Landkreises München das Seilbahn-Projekt für unnötig befunden.

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