Garching:Wiederaufbau wird teurer

Steigende Kosten beim Schützenhaus am Garchinger See

Von Gudrun Passarge, Garching

Den großen Schreck, als ihr Vereinsheim lichterloh brannte, dürften die Garchinger Stockschützen mittlerweile verarbeitet haben, immerhin ist es schon wieder fast ein Jahr her. Seitdem ist der EC ohne Unterkunft und lebt mit Provisorien, doch das soll sich bald ändern. Die Stadt hatte dem Verein zugesagt, das Haus am See wieder aufzubauen.

Allerdings wird das Projekt nun doch teurer als erwartet. Zehn Anbieter hatten sich an der Ausschreibung beteiligt und für die Stadt überraschend, wie Bauamtsleiter Klaus Zettl sagte, sei auch schon der günstigste Bieter "gravierend von der Planung" abgewichen, war also teurer als gedacht. Statt mit 165 000 Euro wird die Stadt Garching nun mit 257 000 Euro rechnen müssen.

Verantwortlich dafür ist auch, dass bei der Planung diverse Wünsche berücksichtigt wurden. So wird etwa ein Kanalanschluss verlegt, um eine öffentliche Toilette an das Vereinsheim anzugliedern. Das neue Holzhaus der Schützen soll 81 Quadratmeter zur Verfügung stellen und einen beheizbaren Aufenthaltsraum haben, in der auch eine kleine Küche untergebracht ist. Außerdem waren von einer Büronische und einem Maschinenraum die Rede. Die öffentliche Toilette soll separat zugänglich sein.

Diese Planung sei in der ersten Berechnung so noch nicht enthalten gewesen, führte Zettl aus. Die Stadt habe jedenfalls die Angebote sorgfältig geprüft und urteilt, dass die Preise "angemessen und dem derzeitigen Baupreisniveau entsprechend" erscheinen. "Öffentliche Toiletten sind eben teurer, als man denkt", sagte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD). "Geld wäre vorhanden, aber es wäre eine deutliche Erhöhung zu dem, was beschlossen worden ist."

Insgesamt ging es um 92 000 Euro. Haushaltsmittel seien ausreichend vorhanden. Doch um alle Sportstättenbauten, die derzeit geplant oder schon begonnen wurden fertigzustellen, müssten eventuell im nächsten Jahr noch einmal 55 000 Euro beantragt werden. Die Garchinger Stadträte schlossen sich der Empfehlung der Verwaltung an, den Auftrag an den günstigsten Bieter zu vergeben. Denn öffentliche Toiletten am See seien eine wichtige Sache, befand der Dritte Bürgermeister, Walter Kratzl, außerdem seien die Stockschützen ein sehr aktiver Verein und schließlich, "es wird immer überall alles teurer". Wohl wahr.

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