Garching:Wegbereiterin zum Fusionskraftwerk

Pascale Hennequin ist Gründerin eines Netzwerks, das Laboratorien und Institute weltweit zusammenführt. Ein von ihr ins Leben gerufenes nationales Programm koordiniert Fusions- forschungsaktivitäten in Frankreich. (Foto: LPP)

Führende Forscherin Pascale Hennequin kommt nach Garching

Die Kernfusion könnte einmal die Energieprobleme der Menschheit lösen. Doch noch steht der große Durchbruch bei der Anwendung dieser komplexen Technologie aus. Als eine der führenden Fusionsforscherinnen ist Pascale Hennequin von der Helmholtz-Gemeinschaft nun mit dem Helmholtz International Fellow Award ausgezeichnet worden. Das Preisgeld finanziert Forschungsaufenthalte der Physikerin im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching. Derzeit ist sie am französischen Laboratoire de Physique des Plasmas der Ecole Polytechnique in Palaiseau tätig. Sie gilt als Spezialistin auf dem Gebiet der Plasmadiagnostik und Plasmadynamik.

Sie versucht eines der zentralen Probleme der Kernfusion zu lösen. Ähnlich wie die Sonne soll das Fusionskraftwerk aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie gewinnen. Weil das Fusionsfeuer erst bei Temperaturen über 100 Millionen Grad zündet, darf der Brennstoff - ein dünnes Wasserstoffplasma - nicht in Kontakt mit kalten Gefäßwänden kommen. Von Magnetfeldern gehalten, schwebt er nahezu berührungsfrei im Inneren einer Vakuumkammer. Hennequin untersucht die Turbulenz in magnetisch eingeschlossenen Fusionsplasmen. Die kleinen Wirbel können den Einschluss der Plasmateilchen im Magnetfeld empfindlich stören. Um diese Vorgänge steuern zu können, ist es wichtig, sie genau zu verstehen. Zu diesem Zweck entwickelte Hennequin Messverfahren, die die Turbulenz im Plasma berührungsfrei mit eingestrahltem Laserlicht oder Mikrowellen beobachten.

© SZ vom 20.12.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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