Garching:Unsere Stadt soll fahrradfreundlich werden

Rudolf Naisar

Rudi Naisar ist begeisterter Radler. Der SPD-Stadtrat hat die Funktion eines Radbeauftragten in Garching übernommen.

(Foto: Barth)

Garching strebt die Zertifizierung durch die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern an. Davor gibt es noch einiges zu tun.

Von Gudrun Passarge

Bis 2016 hat die Universitätsstadt noch Zeit. Dann muss sie beweisen, dass sie wirklich fahrradfreundlich ist, denn dann wird eine Delegation der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern (AGFK) Garching unter die Lupe nehmen. Rudi Naisar, SPD-Stadtrat und Fahrradbeauftragter der Stadt Garching, sieht bis dahin noch einiges zu tun.

Unter anderem fordert er eine Arbeitsgruppe zum Thema Radverkehr mit Vertretern der Verwaltung, der Polizei und des Stadtrats, des ADFC und der Verkehrswacht sowie ein politisches Bekenntnis des Stadtrats. Er soll sich das Ziel setzen, die Quote der Fahrradfahrer in der Stadt zu erhöhen, von 30 Prozent aktuell auf 35 oder gar 40 Prozent.

Garching ist Gründungsmitglied in der AGFK, doch das allein reicht natürlich nicht aus. Es habe sich zwar schon einiges getan, etwa bei der Zahl der Fahrradabstellplätze an den U-Bahn-Zugängen, doch Naisar sieht akuten Handlungsbedarf. So fordert er den durchgehenden Radweg nach Hochbrück "als Sofortmaßnahme" anzugehen und auch das Radwegkonzept von 2009 zu überarbeiten. Darin fehlt Naisar ein Konzept für den Business Campus und auch die Kommunikationszone sei noch nicht einbezogen.

"Jeder Radfahrer macht Platz auf der Straße"

Naisar hält es für wichtiger denn je, Autofahrer zum Umsteigen aufs Rad zu animieren, gerade in Ballungsgebieten seien Fahrräder aus Mobilitätskonzepten nicht mehr wegzudenken. "Der Autofahrer gewinnt, denn ich habe gelernt, jeder Radfahrer macht Platz auf der Straße." Weil immer mehr Radler auch gerne aufs Pedilec steigen, empfiehlt der SPD-Stadtrat auch Ladestationen einzuplanen.

Möglicherweise bekommt Garching in Sachen Radwege auch Hilfe von außen. Naiser berichtete von dem Konzept, Radschnellwege in Bayern zu bauen, dafür sei auch die Strecke von München nach Garching für einen der ersten dieser vier Meter breiten Radl-Rennstrecken im Gespräch. "Das ist eine Riesenchance", stellte Naisar fest.

Bei aller Parteilichkeit für die Radler machte der SPD-Stadtrat aber auch auf ein Problem aufmerksam. "Wir müssen die Disziplin der Radfahrer im Auge behalten." Er ärgere sich sehr über die vielen Radler ohne Licht. Naisar forderte ein Umdenken in den Köpfen. "Radfahrer sind gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer", stellte er fest, das bedeute aber auch, dass sie sich genau wie jeder andere an die Regeln halten müssten.

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