Es ist ein Denkmal der ganz besonderen Art, das die Stadt Garching nun für zwei Wissenschaftler errichtet hat, und Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) musste zu Schaufel und Gießkanne greifen, um es in der Erde zu verankern: Zwei Bäume sollen künftig an den Astrophysiker und Computerpionier Heinz Billing und den Architekten und ehemaligen Präsidenten der Technischen Universität (TU) Otto Meitinger erinnern.
Im vergangenen Jahr sind Billing und Meitinger im Alter von 102 beziehungsweise 90 Jahren gestorben. Gemeinsam mit Vesselinka Petrova-Koch von der TU - sie ist ebenso wie Wolfgang Ochs von der örtlichen Agenda 21, die die Aktion initiierte -, Umweltreferent Christoph Marquart und Heinz Billings Kindern Dorit Gronefeld und Heiner Billing setzten Bürgermeister Gruchmann und Zweiter Bürgermeister Alfons Kraft (Bürger für Garching) mit Unterstützung von Mitarbeitern des Bauhofs im neuen Garchinger Ortspark die beiden Bäume ein. Sie sollen ein lebendiges Zeugnis der beiden Wissenschaftler und ihres Werks sein. Der Münchner Meitinger hat das Erscheinungsbild der Landeshauptstadt nach dem Zweiten Weltkrieg mitgeprägt. So war der Architekt etwa für den Wiederaufbau der Münchner Residenz verantwortlich. 1987 wurde er Präsident der TU. Er setzte Garching als Standort für die Fakultät Maschinenwesen durch und erreichte auch ein politisches Signal zur Verlängerung der U-Bahn zum Campus. Billing, der mehr als 40 Jahre in Garching lebte, gilt als "Vater der Speichermedien". Seine erste Rechenmaschine entwickelte er von 1948 an. Zudem leistete der Astrophysiker Pionierarbeit bei der Erforschung von Gravitationswellen. Billing war auch Träger der goldenen Verdienstmedaille der Stadt Garching.