Garching:Lange Wunschliste für das Garchinger Bürgerhaus

Im Zuge der energetischen Sanierung könnte Platz für Künstlergarderoben, die Bücherei und das Foyer geschaffen werden

Von Gudrun Passarge, Garching

Das Garchinger Bürgerhaus ist in die Jahre gekommen. Die Stadt plant deswegen 2016 eine umfassende Sanierung nach den Vorgaben der Energieeinsparverordnung. Die Baumaßnahmen sollen in nur fünf Monaten gestemmt werden. Dies würde nach Berechnungen des Büros Fischer und Fey aus Maisach etwa 3,7 Millionen Euro kosten. Zusätzlich gibt es Wünsche der Nutzer, wie etwa eine Erweiterung der Bücherei oder neue Künstlergarderoben, eine größere Bühne und ein erweitertes Foyer. Alles inklusive kämen so etwa sechs Millionen Euro zusammen. "Es wurde als Bürgerhaus konzipiert und nicht so sehr als Staatstheater. Die Frage ist nun, wollen wir es gehörig aufwerten oder sind wir mit dem zufrieden, was wir haben", sagte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD).

Im Bauausschuss erläuterte Ralf Löw vom Ingenieurbüro Fischer und Fey, welche Möglichkeiten der Erweiterung es gäbe. So könnte man etwa Platz für die Künstlergarderoben schaffen, indem man teilweise aufstockt. Damit ließen sich auch die Probleme mit dem Stuhllager im Keller lösen, da auch dort der Platz nicht ausreiche und das Lager den Vereinen Raum wegnehme. Um ein größeres Foyer zu erhalten, sei ebenfalls ein Anbau nötig. Mehr Platz für die Bücherei könne man schaffen, wenn man die Hausmeisterwohnung auflöse. Eine größere Bühne nach hinten hinaus sei allerdings nicht machbar, weil es wegen der Statik nicht möglich sei, die hintere Wand herauszunehmen oder auch nur zu durchbrechen. Zur energetischen Sanierung führte Löw aus, dass es darum gehe, das Dach zu dämmen und die Fenster auszutauschen, die in sehr schlechtem Zustand seien. Das Gesamtbild des Hauses soll in jedem Fall erhalten bleiben.

Der Bürgermeister quittierte die Ausführungen mit der Feststellung, die energetische Sanierung sei mit den eingeplanten Haushaltsmitteln möglich. Die anderen Wünsche seien zum Teil Luxus: "Es wäre natürlich schön", die Frage sei nur, ob es finanziell darstellbar ist.

Joachim Krause (SPD) betonte, dass es nicht nur für auftretende Künstler, sondern auch für die Vereine wichtig sei, dass erweitert werde. Er könne für den Schachklub sprechen und sagen: "Wir stoßen an unsere Grenzen." Ingrid Wundrak (Grüne) machte sich Sorgen um die Mahagonifenster, die den "Charakter des Hauses" ausmachten: "Mir blutet das Herz. Sie schauen nicht so aus, als ob man sie auf den Müll schmeißen muss." Auch Alfons Kraft (Bürger für Garching) hatte Bedenken, ob es nötig sei, das ganze Dach runterzureißen, "nur um ein paar Energiepunkte zu gewinnen". Peter Riedl (Unabhängige Garchinger) beendete die Diskussion mit dem Hinweis: "Das ist eine Baubesprechung, aber es geht heute nur um die Kenntnisnahme." Es sei energetisch gefordert, "also wird es einfach gemacht. Punkt, aus", sagte Riedl. Die Sanierung koste nun mal Geld. Die Stadträte stimmten schließlich alle zu, die Finanzierung des Vorschlags prüfen zu lassen.

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