Garching:Komplizierter U-Bahnanschluss

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Die U-Bahn-Station in Garching soll einen direkten Zugang zu den Gebäuden an der Boltzmannstraße bekommen. (Foto: Florian Peljak)

Fahrgäste müssen wegen Arbeiten für die neue Mitte am Wissenschaftscampus mit Einschränkungen rechnen.

Von Gudrun Passarge, Garching

Galileo, die neue Mitte am Garchinger Wissenschaftscampus, soll Ende des Jahres eröffnen. Doch der direkte Zugang zur U-Bahn von dem Gebäude an der Boltzmannstraße aus lässt noch etwas auf sich warten. Die Bauarbeiten könnten mindestens ein Jahr dauern, führte Hanns-Dieter Oediger vom Büro FS Sennewald im Bauausschuss aus. Auf Nachfrage der Stadträte wurde zudem deutlich, dass U-Bahnfahrgäste mit Beeinträchtigungen rechnen müssen. Die stellvertretende Bauamtsleiterin Annette Knott erläuterte, zum größten Teil würden hinderliche Bauarbeiten sicherlich am Wochenende abgewickelt, aber es werde auch Tage mit Schienenersatzverkehr geben, an denen ein Bus zwischen Hochbrück und dem Forschungscampus verkehren werde.

Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) bezeichnete den direkten U-Bahnanschluss von Galileo als "letzten Knackpunkt" des Projektes, das die Stadt nun schon jahrzehntelang begleite. Es habe lange Gespräche mit der Münchner Verkehrsgesellschaft gegeben (MVG), da es auch um Gewährleistungsansprüche gehe. Wenn Galileo nun wie geplant an den U-Bahnhof angeschlossen werde, müsse die Stadt etwa vier Quadratmeter Grund vom Freistaat erwerben, damit der Bahnhof voll in städtischem Besitz bleibt.

"Es wird mit Sicherheit Aussetzer geben."

Wie Oediger erläuterte, soll der Anschluss am Nordaufgang erfolgen. Die Rolltreppe muss auf die westliche Seite verlegt werden und wird künftig zweigeteilt, dazwischen kommt ein Podest, über das Galileo erreichbar sein wird. Der Nordaufgang wird während der Bauarbeiten nicht zugänglich sein. Auf die Frage des Zweiten Bürgermeisters Alfons Kraft (Bürger für Garching) nach der Lärmbelästigung antwortete Oediger, bei Abrissarbeiten der Decke etwa könne Lärm bis zu 150 Dezibel auftreten, das sei so laut wie ein Düsenjet.

Oediger bestätigte auf Nachfragen der Stadträte, dass der U-Bahnverkehr durch die Arbeiten beeinträchtigt werden wird: "Es wird mit Sicherheit Aussetzer geben." Knott konnte allerdings nicht sagen, an wie vielen Tagen Busse die U-Bahn ersetzen müssen. Wenn die U-Bahn nicht fahren kann, muss der Bus in Hochbrück starten, weil dazwischen eine Weiche fehlt für den eingleisigen Betrieb. Kosten entstehen für die Stadt keine, denn der Investor des Galileo wird die Rechnungen zahlen und auch die nötigen Unterlagen vorbereiten. Der Bauausschuss stimmte dem Umbau am Nordaufgang zu. Der Stadtrat muss demnächst aber noch über den städtebaulichen Vertrag mit Investor und MVG entscheiden.

© SZ vom 16.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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