Garching:Es bleibt bei einer Flüchtlingsunterkunft

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In Garching ist kein zweiter Standort für Flüchtlingsunterkünfte geplant, das stellt Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) klar. Nach einem Bericht des Münchner Merkur hat in der vergangenen Woche eine Begehung in der Maier-Leibnitz-Straße stattgefunden. Investor Jürgen Jost hatte dort eine Gewerbeimmobilie als Unterkunft für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge angeboten. Der Bürgermeister reagierte sofort. Er nahm Kontakt zu Landrat Christoph Göbel auf, der derzeit im Urlaub weilt und von der Überprüfung nichts wusste. Göbel habe ihn informiert, er habe diesen Standort "dezidiert ausgeschlossen", sagt Gruchmann.

Tatsächlich sucht das Landratsamt derzeit verstärkt nach Unterkünften für minderjährige Flüchtlinge, wie Christine Spiegel, Pressesprecherin im Landratsamt, bestätigt, die Behörde rechnet mit etwa 200 jungen Flüchtlingen in diesem Jahr. Auch in Garching ist eine Gruppe bislang noch in einem Container am Echinger Weg untergebracht, für die Jugendlichen werden Folgeunterkünfte gesucht.

Gruchmann berichtet, es werde in Garching aber keine Anmietungen von Flüchtlingsunterkünften geben ohne die Zustimmung der Stadt: "Der Landrat steht zu einhundert Prozent zu seiner Zusage, die er mir und der Stadt Garching gegeben hat. Und wie wir alle wissen, gibt es aus dem Stadtrat heraus die momentan hundertprozentig gültige Aussage, dass wir die Flüchtlingsunterbringung auf das Kirchengrundstück nördlich des Rewe konzentrieren wollen." Er halte es für wichtig, der Bevölkerung zu sagen, dass es noch Verlässlichkeit in der Politik gebe, erklärt Gruchmann und fügt hinzu: "Verantwortungslos finde ich dagegen das Verhalten von Grundstücksspekulanten, die sich durch solche bewusst lancierten Presseberichterstattungen eigentlich nur Verhandlungsvorteile für die Vermarktung ihres leer stehenden Gebäudes erhoffen, aber damit verantwortungslos und bewusst schlechte Stimmung in der Bevölkerung schüren."

© SZ vom 21.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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