Garching:Eine sichere Heimat für die Atomics

Garching: Die Baseballer feiern ihre neue Anlage: Bürgermeister Dietmar Gruchmann, Andrea Sauer, Stefan Sauer, Atomics-Vorsitzender und Rein Warmels (v. li.).

Die Baseballer feiern ihre neue Anlage: Bürgermeister Dietmar Gruchmann, Andrea Sauer, Stefan Sauer, Atomics-Vorsitzender und Rein Warmels (v. li.).

(Foto: Robert Haas)

Garchings Baseballer freuen sich über einen größtenteils von der Stadt finanzierten Platz. Nun müssen die Sportler noch selbst Hand anlegen

Von Gudrun Passarge, Garching

Jetzt ist es an den Baseballern der Garchinger Atomics, die Ärmel hochzukrempeln. "Die Stadt hat ihren Part erfüllt", sagte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) bei der Übergabe des neuen Baseballplatzes im Business Campus Sportpark an der Schleißheimer Straße. Die Stadt, der die Anlage gehört, war der größte Geldgeber der Neuanlage, die Atomics werden jetzt noch die Spielerunterstände (Dugouts) und die Markierungen anbringen. Außerdem planen die Baseballer noch einen Kiosk und vielleicht sogar einen kleinen Biergarten davor, wie der Vorsitzende Stefan Sauer berichtete.

Der Platz hat eine lange Geschichte, worauf Sauer hinwies. Bereits 2008 habe der Verein wegen eines neuen Spielfelds angefragt bei der Stadt. Damals spielten die Baseballer noch in der Landesliga, später folgten der Aufstieg in die Bayern- und dann sogar ein dreijähriger Ausflug in die Regionalliga. Spätestens da sei der Platz zum Problem geworden, sagte Sauer, denn er hatte erhebliche Macken: Er war zu klein und uneben, im Centerfield stand ein Flutlichtmast, der abgesichert werden musste und den Platz zusätzlich verkleinerte.

Die Atomics musste phasenweise nach Erding und Freising auweichen

Der Verband wollte dort keine Spiele in der Regionalliga genehmigen. Er erteilte den Atomics jedoch zwei Jahre lang eine Ausnahmegenehmigung, weil der Verein bereits einen Antrag bei der Stadt gestellt hatte. Doch im dritten Jahr mussten die Atomics die Baustelle schon mit einkalkulieren. Sie wichen deswegen für ihre Spiele nach Erding und Freising aus - und stiegen wieder ab in die Bayernliga.

Die Stadt hatte schließlich einen Antrag, den der Verein 2013 gestellt hatte, 2015 genehmigt. Nach einigem Hin und Her fand der Umbau statt, der Teil einer größeren Umplanung war. Denn auch der VfR Garching war betroffen. Das Feld der Baseballer nahm den Fußballern Platz weg. Sie brauchten deshalb ein neues Fußballfeld, das die Stadt am See baute. Dafür haben die Baseballer nun endlich ihr 90 Meter langes Spielfeld im Sportpark. "Es hat sich herausgestellt, dass das am Ende die kostengünstigste Variante war", sagte Sauer.

Der Platz ist auf 25 Jahre an den Verein verpachtet

Zahlen wurden keine genannt, aber die Stadt war der größte Geldgeber. Sie hatte für den Platz 320 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Auch der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) unterstützte den Bau mit einem Zuschuss, die Rede war von 70 000 Euro; etwa 30 000 Euro an Eigenleistungen wollen die Baseballer einbringen. Der Platz ist für 25 Jahre an die Baseballer verpachtet, Sauer sprach von einer "sicheren Heimat für die Atomics".

Wie Sauer zuvor wies auch Gruchmann auf die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten hin, der Platz wurde in nur gut sechs Monaten gebaut. Dabei wurden 5000 Kubikmeter Erde bewegt, die Flutlichtmasten wurden von Hubschraubern gesetzt und rundherum wurde ein 600 Meter langer Zaun errichtet. Der Bürgermeister versicherte Sauer, die Atomics hätten "in der Warteschlange an Vereinen, die etwas von der Stadt wollen, schon manchen überholt".

Garching seien seine Vereine wichtig, gefördert würden insbesondere solche, die Jugendarbeit betreiben, "wo Jugendliche aktiv teilnehmen können". Die Atomics haben mehr als 200 Mitglieder, etwa 100 im aktiven Bereich. Sie unterhalten sechs Jugendteams. Stefan Sauer stellte der Stadt in Aussicht, den Dank des Vereins in sportlicher Münze zurückzuzahlen und Garching in ganz Bayern bekannt zu machen.

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