Garching:Die Stockschützen bekommen ein neues Haus

Garching: Ausgebrannt: Die alte Vereinshütte der Stockschützen musste abgerissen werden.

Ausgebrannt: Die alte Vereinshütte der Stockschützen musste abgerissen werden.

(Foto: Jo Feckl)

Vor einem halben Jahr brannte die Hütte des EC Garching im Sportpark am See ab. Jetzt schafft die Stadt Ersatz. Voraussetzung ist allerdings, dass künftig auch andere Vereine den Bau nutzen können.

Von Gudrun Passarge, Garching

Nur noch eine Grube lässt erkennen, wo einst das Vereinsheim der Garchinger Stockschützen im Sportpark am See stand. Das Holzhaus war am 26. August 2015 in Flammen aufgegangen, die Fußbodenheizung war defekt, wie die Brandermittler hinterher festgestellt haben. Seitdem ist der EC Garching ohne Haus. Doch das könnte sich bis zum Herbst ändern. Der Bauausschuss des Stadtrats hat einstimmig einen Neubau befürwortet und gab den Entwurf frei, vorbehaltlich der Haushaltslage. Die Kosten für das Holzhaus bezifferte die Verwaltung auf circa 115 000 Euro.

Dieser Augusttag ist Jo Feckl, er ist der Vorsitzende der Stockschützen, noch gut in Erinnerung. Ein Vereinskollege hatte beim Joggen Rauchschwaden bemerkt. Obwohl die Feuerwehr schnell kam, konnte sie nicht mehr verhindern, dass das Vereinsheim ausbrannte. Lediglich ein paar Inneneinrichtungsstücke konnten noch gerettet werden. Doch die Stockschützen ließen sich nicht aus dem Rhythmus bringen.

Auch ohne Vereinsheim schafften zwei Mannschaften den Aufstieg

Auch ohne Vereinsheim trainierten sie eifrig weiter und erzielten sogar sportliche Erfolge. Die erste Herrenmannschaft stieg in die Bezirksoberliga auf, und auch die Mixed-Mannschaft schaffte diesen Sprung. Der Verein hat sich inzwischen provisorisch eingerichtet. Die Stadt hatte rasch einen Materialcontainer bereitgestellt, damit der Verein wenigstens Platz hat für seine Wasserwalze und die Kehrmaschine sowie diverse andere Kleinigkeiten. Die Stockschützen haben sich zudem einen Unterstand gebaut, in dem sie auch ihre Taschen und Kleidung ablegen können. "Wir haben uns beholfen", sagt der Vereinsvorsitzende. Aber jetzt im Winter, wenn sie die Bahn nicht eisfrei bekommen, trainieren die Mitglieder dann doch in Fischerhäuser in der Halle.

Doch alle Provisorien können natürlich das alte Vereinsheim mit seiner einladenen Pergola nicht ersetzen. Von daher sind die Stockschützen froh, dass die Stadt nach 1980 zum zweiten Mal die Initiative ergreift. "Wir sind eingeweiht in die Planung", sagt Feckl, der die Gelegenheit genutzt hat, vorher auch schon den größten Wunsch des Vereins anzubringen: eine Toilette. "Das war schon ein Riesenmanko", denn früher hätten die Stockschützen die Toiletten des Fußballvereins nutzen müssen. Für die Turnierspieler bedeutete das oft zu warten, bis die Mitspieler wieder zurückkamen. Feckl spricht von fünf bis zehn Minuten Abwesenheit.

Als Turnierort war Garching bisher nicht beliebt

Wohl auch wegen dieser Umstände sei Garching als Turnierort bei anderen Vereinen nicht sehr beliebt gewesen. "Aber das Essen und Trinken, das wir bei so einem Turnier verkaufen, gehört zu unseren Einnahmequellen", erklärt Feckl. Nach dem Brand gab es natürlich gar keine Turniere mehr, "das hat uns schon schwer gebeutelt."

Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) erläuterte in der Bauausschusssitzung am Dienstag, dass der Verein "eine gewisse Erwartungshaltung" habe, weil auch das abgebrannte Haus von der Stadt hingestellt worden war. Er fand auch den Kanalanschluss sinnvoll. Die stellvertretende Bauamtsleiterin Olga Stein stellte das Haus in der Sitzung vor.

Auch das neue Vereinsheim wird aus Holz sein

81 Quadratmeter in Holzbauweise mit einem beheizbaren Aufenthaltsraum samt kleiner Küche und einer Büronische, einem Maschinenraum sowie ein öffentlich zugänglicher Toilettenraum, der von der Stadt betrieben werden soll. Er wäre separat erreichbar, ohne dass man das Gelände der Stockschützen betreten muss. Die Schützen hätten im Haus noch einen eigenen Sanitärraum. Stein nannte es "vorstellbar, dass auch andere Vereine die Räume anmieten können".

Darauf legten auch die Stadträte Wert, deswegen forderten sie, die Nutzung vertraglich festzuhalten, bevor gebaut wird. Außerdem fragte Hans-Peter Adolf (Grüne) nach der Finanzierung. Bürgermeister Gruchmann versicherte, es gebe ein Budget dafür im Haushalt. Der Haushaltsentwurf wird am Donnerstag im Stadtrat vorgelegt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: