Garching:Ausbaupläne auf Eis

Baseball am Gelände des VFR Garching

Die Baseballer sollen bald ihren neuen Platz im Zeppelin-Sportpark bekommen, doch der Landessportverband bremst.

(Foto: Florian Peljak)

Garching und der Landessportverband ringen um Zuschussregelung für die Sportanlagen am Zeppelinpark. Die Garching Atomics und der VfR Garching müssen warten.

Von Gudrun Passarge, Garching

Die Planungen für die neuen Sportstätten im Zeppelinpark liegen über die Sommerpause zunächst auf Eis, weil sich der Bayerische Landessportverband (BLSV) und die Stadt bisher nicht auf einen Vertrag haben einigen können. Der BLSV will den Garching Atomics für ihr Baseballfeld nur dann einen Zuschuss in Höhe von 70 000 Euro bezahlen, wenn der Verein als Bauherr auftritt und zudem ein uneingeschränktes Nutzungsrecht von 25 Jahren eingeräumt bekommt. Das brachte manche Stadträte auf die Palme. "Die Stadt ist großzügig, der Sportverband ist nicht ganz so großzügig, aber er will die Bedingungen diktieren. Ich werde dem so nicht zustimmen", schimpfte Peter Riedl (Unabhängige Garchinger).

Der Zeitplan droht zu platzen

Die Stadt plant am Zeppelin-Sportpark einige Änderungen. Da sind einmal die Baseballspieler, die ein neues Spielfeld brauchen. Und da sind die Fußballer des VfR Garching, die einen neuen Fußballplatz am See bekommen sollen. Das Baseballfeld mit seinen 11 500 Quadratmetern an der Schleißheimer Straße erzwingt einen neuen Zuschnitt bei den bestehenden Fußballfeldern.

Nach dem Neubau sollen dort neben dem Baseballfeld nur noch drei Kleinspielfelder für Jugendmannschaften des VfR zur Verfügung stehen, zusätzlich soll ein Spielfeld am Seestadion errichtet werden. Dafür will die Stadt viel Geld in die Hand nehmen. Der Stadtrat hatte 320 000 Euro als Zuschuss für die Baseballer genehmigt, für die Umstrukturierung bei den Fußballerfeldern rechnete die Stadt mit etwa 480 000 Euro.

Jetzt aber gerät der Zeitplan ins Wanken. Grund ist ein Vertrag, über den Stadt und BLSV streiten. Die Stadträte hatten angemerkt, dass sie im Vertrag geregelt haben wollen, dass die Stadt das Grundstück kündigen kann, wenn es dringend für andere Zwecke benötigt wird. Außerdem wollte man vorbauen, falls die Atomics sich irgendwann vor Ablauf der 25-Jahresfrist auflösen sollten.

Die Verwaltung arbeitete die gewünschten Änderungen ein und bekam zunächst auch eine positive Antwort vom Sportbund. "Aber ein paar Tage später hat er dann widerrufen", erläuterte Olga Stein, stellvertretende Leiterin des Bauamts. Der Sportbund fordere, dass der Verein als alleiniger Bauherr auftrete und er akzeptiere auch nicht, dass die Stadt den Vertrag kündige, selbst dann nicht, wenn sie ein geeignetes Ersatzgrundstück samt Ersatzanlage zur Verfügung stellen sollte. Auch über den Zeitpunkt eines möglichen Baubeginns hätten sich Stadt und BLSV noch nicht einigen können.

Garching will im Herbst bereits Rasen ansäen

Der Sportbund wolle den Vertrag noch juristisch prüfen lassen, was aber wegen der Urlaubszeit noch einige Zeit in Anspruch nehmen könne, sagte Stein. "Das bremst den Verein und uns aus", fügte sie hinzu. Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) machte darauf aufmerksam, dass an dieser Entscheidung "ein ganzer Rattenschwanz" hänge, "wir wollten im Herbst schon einsäen, damit die Fußballer bald wieder spielen können". Er beklagte, "dass wir jetzt den schwarzen Peter haben".

Die Stadträte allerdings wollten sich den schwarzen Peter nicht zuschieben und sich auch zeitlich nicht unter Druck setzen lassen. Jürgen Ascherl, Fraktionschef der CSU, machte den Vorschlag, wie auch sein Kollege von den Grünen, Hans-Peter Adolf, dem Sportbund "Zeit zum Nachdenken" zu geben. Falls der BLSV nicht mitziehe und den Wünschen der Stadt teilweise entgegenkomme, könne man auch überlegen, "ob man die 70 000 Euro irgendwo einspart" und eben ganz auf den Zuschuss des Sportbunds verzichte. Das hatte zuvor bereits der Zweite Bürgermeister Alfons Kraft (Bürger für Garching) laut überlegt. Der Stadtrat verzichtete auf eine Abstimmung und wartet nun auf die Stellungnahme des BLSV.

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