Garching:Ärztehaus bleibt ein Wunsch

Kassenärztliche Vereinigung sieht keine Notwendigkeit für Garching

Das Ärztehaus in der Garchinger Telschowstraße ist vom Tisch. Die Kassenärztliche Vereinigung (KVB) hat der Stadt mitgeteilt, dass auch ein Gutachten "keine abweichende Einschätzung" erbringen würde: Die Bedarfsplanung beziehe sich ausschließlich auf das Arzt-Einwohner-Verhältnis im Landkreis München, besondere Verhältnisse einer einzelnen Stadt seien nicht relevant, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Die ärztliche Versorgung im Landkreis gelte als sichergestellt. Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) bedauert die endgültige Absage: "Wir haben alles unternommen, um das Projekt zu realisieren, denn der Stadt Garching ist die ärztliche Versorgung ihrer Bürger ein Herzensanliegen."

Nach mehreren vergeblichen Anläufen hatte Gruchmann erst in diesem Jahr zusammen mit Armin Scholz, dem Stadtrat der Bürger für Garching und früheren Kinderarzt, erneut einen Vorstoß unternommen. Die beiden Vertreter Garchings hoben die Sonderrolle der Stadt hervor, "immerhin bewegen sich täglich rund 60 000 Menschen im Stadtgebiet", hatte Gruchmann betont. Und Scholz führte ins Feld, dass es in ganz Garching keinen Röntgenapparat gebe. Für Betroffene bedeute das lange Wege, häufig im Stau. Gruchmann hatte angeboten, auf Kosten der Stadt ein Gutachten zu erstellen, dass diese außergewöhnliche Position Garchings belegen sollte, der Stadtrat hatte zugestimmt. Doch auch das lehnte die KVB jetzt ab. Die Zulassungsquote für Fachärzte im Landkreis sei erfüllt, eine Anreisestrecke von bis zu 20 Kilometer zumutbar.

Immerhin hat Andrea Meißner in Garching gerade eine neue Arztpraxis im früheren Biomarkt eröffnet, in die im Mai auch Roland Widmer einziehen wird, der die Nachfolge von Hans Höpp antritt, der seine Praxis im Rathaus aufgibt. Und auch die Arztpraxis von Roman Ludwig wächst räumlich und personell. Nun muss die Stadt wieder umdenken und "die weiteren Planungen für den zukünftigen Standort der VHS in der Telschowstraße ohne Ärztehaus" angehen, wie es in der Pressemitteilung heißt. Auch ein Mehrgenerationenhaus wurde in dem Zusammenhang schon als eine der Möglichkeiten genannt.

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