Freimann:Streit um die Naherholung

Viele Anwohner sind mit dem Heidekonzept unzufrieden

Von Thomas Kronewitter, Freimann

Auch wenn nach außen hin große Übereinstimmung signalisiert wird: Im Detail sind die geplanten Regelungen zum künftigen Naturschutzgebiet Fröttmaninger Heide weiter umstritten. Dabei geht es vor allem um die Betretungsverbote für Hundehalter. Während der Münchner Stadtrat in seiner Stellungnahme zum Verordnungstext der Regierung von Oberbayern an diesem Mittwoch, so er der Empfehlung von Stadtbaurätin Elisabeth Merk folgt, eine grundsätzlich positive Reaktion zeigen dürfte, sind viele Freimanner unzufrieden.1500 Unterschriften haben Anwohner nach eigenen Angaben zusammengebracht, am Montagabend war geplant, sie der Stadtspitze zu übergeben - rechtzeitig vor dem anstehenden Beschluss im Planungsausschuss zwei Tage später. Die Unterzeichner sprechen sich für eine Naturschutzzone aus, "die auch Naherholung ermöglicht". Sie wehren sich gegen die Ahndung von Verstößen mit Geldstrafen und betonen, "dass die geplante Naturschutzverordnung nicht den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung entspricht und in keiner Weise einen Kompromiss darstellt".

Wie man sich zum Zonen-Konzept der Regierung und insbesondere zu den Regelungen für Hundehalter stellt, hängt in der Nachbarschaft des momentan vorläufig geschützten ehemaligen Truppenübungsplatzes davon ab, welcher Klientel man zugehört. Das Ringen um einen von allen Gruppen getragenen Kompromiss - oder vielmehr das Verfehlen eines solchen - hatte auch schon die vorgeschaltete Bürgerbeteiligung überschattet. Moderator Kai Elmauer hatte nach mehreren Infoterminen, nach Workshops und einer monatelangen Auswertungsphase vorgeschlagen, nur einen Teil der 334 Hektar für die Naherholung zu öffnen. Hunde, so regt es nun auch die Regierung an, seien dort stets an der Leine zu führen - eine Regelung, die nach Ablegen eines sogenannten Hundeführerscheins aber in bestimmten Bereichen und außerhalb der Brutsaison auch umgangen werden kann. Wegen der weiten Flächen, die noch nicht auf Munitionsreste untersucht worden sind, gilt derzeit außerhalb der Wege ein generelles Betretungsverbot. Das könnte zumindest in den Heide-Erlebnis- und den Umweltbildungszonen Zug um Zug aufgehoben werden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: