Flixbus:Fernreisen ab Unterhaching

Das Fernbus-Unternehmen will in der Gemeinde Halt machen, findet aber keine Station

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Nächster Halt: Drehkreuz München Süd in Unterhaching. So hat sich der Fernbusanbieter Flixbus das für fünf seiner Linien vorgestellt. Vorzugsweise nahe dem NH-Hotel an der Leipziger Straße wollte das Unternehmen eine Haltestelle etablieren. Doch daraus wird erst einmal nichts. Der Unterhachinger Bauausschuss hat in seiner Sitzung am Dienstagabend Flixbus eine Absage erteilt. Das Unternehmen will nun "eine Lösung vor Ort" finden. Wo genau das sein soll, wollte Sprecherin Susanne Hintermayr noch nicht sagen. Nur so viel: "Wir würden uns sehr freuen, den Gästen und Anwohnern von Unterhaching Anschluss an das europaweite Streckennetz von Flixbus zu ermöglichen."

Gegen Fernbusverbindungen hat die Gemeinde grundsätzlich auch nichts. "Sie könnten den Individualverkehr entlasten", findet die Verwaltung. Doch dass die Busse vom kroatischen Virovitica nach Zürich, von Nürnberg nach Florenz sowie nach Klagenfurt, von Kornwestheim an den Königsee und von München nach Maribor in Slowenien ausgerechnet in Unterhaching Station machen wollen, gefiel im Ausschuss nur Gertraud Schubert von den Grünen. Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) hingegen befürchtet, dass dadurch die Linienbusse in seiner Gemeinde eingeschränkt würden. "Der eigene ÖPNV ist uns wichtiger", sagte er. Im Rathaus nimmt man zudem an, dass durch die Fernbusse sowie die Passagiere, die an die Haltestelle kommen müssen, zusätzlicher Verkehr nach Unterhaching gezogen würde. Hauptproblem aber sei die fehlende Infrastruktur für zusätzlichen Busverkehr. An der gewünschten Haltestelle vor dem NH-Hotel sei einfach nicht genug Platz, da der für Busse reservierte Stellplatz zwingend für Standzeiten der vier ÖPNV-Buslinien genutzt werde. Dort seien zudem weder Sitz- noch Unterstellmöglichkeiten vorhanden. Toiletten und Waschmöglichkeiten fehlten ebenfalls. Auch andere mögliche Haltestellen wie der S-Bahnhof und der Sportpark seien bereits ausgelastet. Zudem befürchtet die Gemeinde, dass es bei den fünf Fernbuslinien nicht bleiben würde. "Ich glaube, die wollen das kontinuierlich ausbauen", sagte Bürgermeister Panzer. Er denkt, dass "andere Standorte das problemlos lösen können."

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