Fit durch den Sommer:Toben statt glotzen

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Im Summer-Camp des SV-DJK Taufkirchen wird Bewegung großgeschrieben, egal ob die Kinder gerade eine Sportart ausprobieren oder einfach nur spielen

Von Lenja Hülsmann, Taufkirchen

Sie springen umher, machen Radschläge, einen Handstand oder versuchen sich lässig am Moonwalk. Die einen schütteln die Beine, andere die Arme, alle hüpfen mehr oder weniger im Takt der Musik. Jedes der 45 Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren beim Summer-Camp in Taufkirchen macht mit. Als die Boxen verstummen, bleiben sie stehen, bewegen sich nicht. Wer doch nicht still stehen kann, scheidet aus. Der Stopptanz geht weiter. "Bei dem Spiel geht es darum, dass die Kinder auf den Rhythmus achten und einfach locker werden", erklärt Betreuerin Diana Hanusiewicz. Nachdem alle sich ausgetobt haben, geht es in Zweierreihen zum Spielplatz auf dem Gelände des SV-DJK Taufkirchen.

Schon zum zwölften Mal bietet der Sportverein ein Summer-Camp im Sportzentrum. In den ersten vier Augustwochen können Kinder hier wahlweise halb- oder ganztags betreut werden. Viele der jungen Teilnehmer sind schon mehrmals dabei gewesen, oft länger als eine Woche. In diesem Jahr haben die Eltern insgesamt 155 Kinder angemeldet. Ein Rekord. Auf dem Programm stehen Sportarten wie Schwimmen im Phönixbad in Ottobrunn, Basketball, Fußball, Turnen und Staffellauf.

Auch der Hula-Hoop-Reifen fand Fans. (Foto: Claus Schunk)

Aber auch für andere Aktivitäten bleibt Zeit. Am Mittwoch geht die Gruppe mit den sieben Betreuern zum Beispiel in den Perlacher Forst, um Hütten zu bauen. Am Donnerstag können die Kinder sich Schlafplätze aus Sportmatten bauen und anschließend gemeinsam in der Turnhalle übernachten.

Nicht nur der sportliche Aspekt steht bei dem Ferienangebot im Vordergrund. "Uns ist es wichtig, dass die Kinder miteinander spielen und aufeinander achten", erklärt Betreuerin Lucia Rau. Die 21 Jahre alte Studentin hilft schon seit fünf Jahren beim Summer-Camp. "Die älteren Kinder lernen außerdem, Verantwortung für die Jüngeren zu übernehmen", sagt sie.

Auch die Eltern wissen das Angebot zu schätzen. "Hier haben meine beiden Kinder Spaß und Bewegung und sitzen nicht zu Hause vor der Glotze", sagt Bettina Schmidt. Ihre ältere Tochter Luisa sei schon einmal dabei gewesen. Ganz günstig ist der Ferienspaß aber nicht. Knapp 200 Euro kostet eine Woche für Nichtmitglieder im Summer-Camp. Geschwister erhalten einen Rabatt von 15 Prozent. Wer mehrere Wochen bucht, erhält ebenfalls eine Ermäßigung. Nicht jede Familie im Landkreis Münchner kann sich das leisten. Das weiß auch Udo Schindler vom SV-DJK. Finanziell komme man den Familien dann entgegen, sagt er: "Uns ist es wichtig, allen Kindern die Teilnahme am Summer-Camp zu ermöglichen."

Insgesamt 155 Kinder haben beim zwölften Summer-Camp in Taufkirchen mitgemacht. Zum Beispiel standen Staffelspiele auf dem Programm. (Foto: Claus Schunk)

Auf dem Spielplatz angekommen, werden die Kinder unruhig. Einige tippeln von einem Fuß auf den anderen. Jeder möchte als Erster auf eines der Spielgeräte. Als Betreuerin Diana Hanusiewicz in ihre Trillerpfeife pfeift, geht es los. Viele der Kinder laufen auf die Schaukeln zu. Andere entscheiden sich für die Wippe oder die Rutsche. Auch das große Piratenschiff findet Anhänger. "Ich bin Pirat, dieses Schiff gehört mir", ruft Musa Fasi hinunter. Der Elfjährige ist mit seinen beiden Brüdern beim Summer-Camp. "Ich mag am liebsten Fußball, aber Völkerball macht nicht so viel Spaß", sagt er.

Auch wenn es das Summer-Camp in der bestehenden Form bereits seit 2004 gibt, versuchen die Organisatoren vom SV-DJK, immer wieder neue Sportarten ins Programm aufzunehmen. Im nächsten Jahr sollen die Kinder zum Beispiel klettern können. Auf dem Gelände des Sportzentrums in Taufkirchen gibt es neben einem Kletterturm auch einen Boulder-Raum. Bouldern ist das Klettern an Kletterwänden in geringer Höhe ohne Seilsicherung. "Wir holen dann aber natürlich einen Profi vom Deutschen Alpenverein mit ins Boot", sagt Udo Schindler.

© SZ vom 24.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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