Finanzen:Leistungsstarker Haushalt

Unterhaching kommt ohne neue Schulden aus

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Die Gemeinde Unterhaching wächst und mit ihr der Haushalt. Das Gesamtvolumen "kratzt an der 90- Millionen-Grenze" stellte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag fest. Das Votum für das Zahlenwerk fiel einstimmig aus. Mit etwa 70,8 Millionen Euro ist der Verwaltungshaushalt 2018 um knapp sechs Millionen höher als im Vorjahr, der Vermögenshaushalt ist um 7,4 Millionen auf 18,7 angestiegen. "Ohne Kreditaufnahmen", betonte der Rathauschef. Die Schulden gehen weiter zurück auf 11,6 Millionen, bis 2020 sollen Rücklagen und Schulden wieder ausgeglichen sein. Die Zeit des Sparens ist vorbei, Panzer sprach von einer "positiven finanziellen Entwicklung", einer "gewissenhaften und vorausschauenden Ausgabenplanung" und "Gestaltungsspielräumen".

Möglich machen das weiterhin gestiegene Steuereinnahmen. "Die Einkommensteuer hat sich erfreulich stabil entwickelt, und auch die Gewerbesteuer war 2017 überaus positiv", sagte Kämmerer Peter Lautenschlager. Er rechnet damit, dass es ähnlich weitergeht, sodass er 21,75 Millionen an Gewerbe- und 20,9 Millionen an Einkommensteuer erwartet. "Damit hat die Einkommensteuer die Gewerbesteuer fast eingeholt", stellte Dritte Bürgermeisterin Christine Helming (Grüne) fest. Dabei kann der Gemeinderat mittlerweile etwas entspannter auf die Einnahmequelle Gewerbesteuer blicken. Noch vor zehn Jahren bestritten etwa drei große Zahler die Hälfte des Aufkommens, jetzt sind es zehn. "Sollte die Gewerbesteuerentwicklung auf dem derzeitigen Niveau bleiben, kann über eine Anpassung der Hebesätze nach unten nachgedacht werden", versprach Panzer.

"Ein leistungsstarker Haushalt", lobte Peter Wöstenbrink, SPD-Finanzreferent. Sein Kollege von der CSU, Christian Dollinger, findet es "sehr beruhigend, dass unsere Gemeinde derzeit finanziell so gut da steht, wie schon lange nicht mehr". 1,4 Millionen Euro wird vom Vermögenshaushalt an den Verwaltungshaushalt zugeführt. Um aber die geplanten Investitionen zu stemmen, müssen 14 Millionen aus den Rücklagen entnommen werden, sodass Unterhaching Ende des Jahres voraussichtlich nurmehr acht Millionen auf der hohen Kante haben wird. Das meiste Geld fließt 2018 in die Wohnbauförderung (vier Millionen), den Ausbau der Kinderbetreuung (knapp 1,7 Millionen), auch Straßen und Wege schlagen mit fast einer Million zu Buche. Zudem müssen das Kultur- und Bildungszentrum (710 000) und das Feuerwehrhaus (855 000) saniert werden, für Park- anlagen sollen 606 000 Euro ausgegeben werden. Im Verwaltungshaushalt ist auf der Ausgabenseite mit knapp 23 Millionen der Posten für den Finanzausgleich am größten. 2,6 Millionen Euro mehr als 2017 zahlt Unterhaching an Kreisumlage. 7,5 Millionen fließen in die Kinderbetreuung, 21,6 Millionen in den Unterhalt der wichtigsten Einrichtungen. Einige große Brocken warten in den kommenden Jahren: die Sanierung des Sportparks, die Aufhebung der Straßenausbaubeitragssatzung, der Schutz vor Straßenlärm und die Sicherstellung der Wasserversorgung. Peter Hupfauer (FDP) mahnte, "Prioritäten neu zu setzen".

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