Feldkirchen:Wem Klimaschutz was bringt

Trotz Zweifel an Rendite erwägt Feldkirchen Bau von Solaranlage

Von Franziska Dürmeier, Feldkirchen

Die Gemeinde Feldkirchen lässt prüfen, ob eine Solaranlage auf dem Dach des Feuerwehrhauses und des Erweiterungsbaus technisch und wirtschaftlich zu realisieren ist. Sie könnte auch als Bürgersolaranlage umgesetzt werden. Ein entsprechender Antrag der SPD wurde mehrheitlich angenommen. Eine Vorprüfung durch die gemeindliche Umweltabteilung hatte ergeben, dass das Dach die Voraussetzungen erfüllt, was Neigungswinkel, Ausrichtung und Mindestgröße angeht.

Allerdings gab Bauamtsleiter Christian Stöhr zu bedenken: "Wir erachten es eher als unwirtschaftlich, eine Solaranlage zu machen." Grund dafür sei die geringe Rendite. "Es rentiert sich nicht", sagte Andreas Janson (UWV), "wenn die Gemeinde so etwas macht, ist das eine Verschwendung von Steuergeldern". Auch Thomas Zimmermann (UWV) betrachtete den Antrag angesichts der Vorprüfung als hinfällig. Simone Krois (Grüne) hielt dagegen: "Diese Denke ist antiquiert, wir müssen uns mit dem Klimawandel in der Verantwortung sehen." Sie plädierte dafür: "Wir sollten es so umsetzen, als Vorbild, immerhin gibt es eine kleine Rendite und wir zahlen nicht drauf - ich würde zustimmen." Auch ihre Parteikollegin Silvia Pahl-Leclerque sprach sich angesichts der Energiewende für die Prüfung einer Solaranlagen-Installation aus.

Feldkirchen hat die Energievision des Landkreises unterstützt: Bis zum Jahr 2050 soll der Energieverbrauch um 60 Prozent gesenkt werden, die verbleibenden 40 Prozent an Energie sollen aus regenerativen Quellen gewonnen werden. Allerdings wurde dieses Ziel im Kreistag als nicht zu verwirklichen angesehen und deshalb verworfen. Derzeit wird an einer neuen Strategie mit neuer Zielformulierung gearbeitet. Bereits 2009/10 war eine Bürgersolaranlage auf dem Dach des Feuerwehrhauses geplant - damals scheiterte das Projekt wegen statistischer Bedenken, die inzwischen beseitigt wurden, und der ungeklärten Frage der Kostenübernahme für eine Blitzschutzanlage. Die Gemeinde lässt nun das Projekt erneut prüfen - ebenso Jansons Vorschlag, ob eine Bürgerenergiegenossenschaft die Anlage übernehmen könnte.

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