Feldkirchen:Die Suche geht weiter

Bürgermeisterwahlen  und Landratswahlen 2014

Feldkirchen sucht weiter: Zweiter Bürgermeister Andreas Janson rechnet mit 50 weiteren Flüchtlingen.

(Foto: Florian Peljak)

Feldkirchen muss mindestens 50 Asylbewerber unterbringen. Jetzt werden Standorte für Container geprüft

Von Franziska Dürmeier, Feldkirchen

Feldkirchen sucht weiter nach möglichen Unterkünften für Flüchtlinge. Im örtlichen VHS-Gebäude sind bereits zwölf Asylbewerber untergebracht, doch laut Landratsamt München besteht immer noch ein großer Bedarf: Nach dem derzeit gültigen Verteilerschlüssel müssten im Gemeindegebiet noch etwa 50 Asylbewerber untergebracht werden - und das möglichst kurzfristig. Doch geeignete Orte zu finden, das stellt für die Kommune seit einigen Monaten ein Problem dar. Mitte November des vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat Unterbringungsmöglichkeiten im gesamten Gemeindegebiet aufgelistet. Bis auf das VHS-Gebäude wurden jedoch keine geeigneten Räumlichkeiten gefunden. Das alte Postgebäude an der Aschheimer Straße 5 hatte sich nach Prüfung durch das Landratsamt als ungeeignet herausgestellt.

Die Kreisbehörde wiederum hatte vorgeschlagen, auf eigene Kosten Container auf einer Teilfläche des Raiffeisengeländes aufzustellen. Auch Platz für die Mittagsbetreuung hätte dadurch für die Gemeinde bereit gestellt werden können. Doch der Gemeinderat lehnte diesen Vorschlag ab. Da auf dem Gelände voraussichtlich ein Multifunktionshaus für Senioren, Asylbewerber und die Mittagsbetreuung entstehen soll, wäre mit einer vorübergehenden Containerlösung die Fläche blockiert. Das langwierige Bauverfahren für das Multifunktionshaus müsste erst noch durchgeführt werden. Da aber die Unterbringung der Asylbewerber drängt, muss schneller nach Alternativen gesucht werden.

Reinhard Mulzer (CSU) erinnerte an die Entscheidung des Gemeinderats, Asylbewerber dezentral unterzubringen. "Ich bin gegen eine Containerlösung", sagte er. "Man könnte doch Wohnungen, die frei werden, zur Verfügung stellen." Dafür sollte man an größere Vermieter im Ort herantreten. Andreas Janson (UWV) verwies darauf, dass die Gemeinde bereits die größeren angeschrieben hätte, unter anderem Kirchen, und niemand hätte zugesagt. Feldkirchen müsse mit mehr als 50 Asylbewerbern rechnen, "ein oder zwei Wohnungen werden nicht reichen", sagte der Zweite Bürgermeister Janson. Eine weitere Möglichkeit bietet das ehemalige Hitachi-Gelände an der Dornacher Straße 3, das nun im Besitz einer Privatperson ist. "Wir haben den Eigentümer gefragt, ob er das Gelände zur Verfügung stellt, und das Interesse wäre noch da", sagte Janson. "Das wäre ein Möglichkeit, etwa 50 bis 60 Asylbewerber unterzubringen und 60 bis 70 Plätze für die Mittagsbetreuung."

Darüber hinaus haben die Gemeinderäte verschiedene Grundstücke zusammengetragen, die als Standorte für Container geeignet wären: etwa ein Areal im Dornacher Feld oder an der Emeranstraße. Letztere Fläche liege seit langem brach, sagte Simone Krois (Grüne). Sie könne sich dort Container und einen interkulturellen Garten vorstellen. "Ich finde, wir machen gerade eine sehr gute Erfahrung damit, Asylbewerber im Ort zu integrieren." Die Gemeinde will die neuen Vorschläge prüfen lassen. Bauamtsleiter Christian Stöhr betonte, dass man trotzdem nach langfristigen Lösungen suchen müsse, gerade, weil auch viele der Asylbewerber anerkannt würden.

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